Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Nicky Hayden: «Ich bin gespannt und neugierig»

Von Günther Wiesinger
Nicky Hayden

Nicky Hayden

Nach fast zwei Monaten Pause kehrt Nicky Hayden (Honda) in Aragón in die MotoGP-WM zurück. Wenn er nicht bald fit ist, droht das Karrierenende.

Nicky Hayden (32) hat beim Drive M7 Aspar-Team die Rennen in Indy, Brünn, Silverstone und Misano verpasst, er wurde wegen der Handgelenksoperation von Leon Camier vertreten.

In Aragón schwingt sich der Honda-RCV1000R-Pilot wieder in den Sattel, er muss Teamchef Jorge «Aspar» Martinez seine Fitness beweisen, denn er hat einen Vertrag für 2015 und will sich nicht in die Pension schicken lassen. «Es ist nett, eure hässlichen Gesichter wieder zu sehen», grinste er zur Begrüssung in die Journalisten-Runde in der Drive-M7-Hospitality.

«Man darf hier keine Wunder erwarten, denn ich war zwei Monate ausser Gefecht», setzte der Weltmeister von 2006 fort. «Ich habe zuerst nach der Operation nicht viel machen können. Es war ein grosser Eingriff. Ich habe den Ärzten eingeschärft, sich Mühe zu geben, das Handgelenk müsse unbedingt wieder beweglicher werden, sagte ich ihnen. Ich habe nach der OP so früh wie möglich wieder mit Übungen begonnen; ich war bei verschiedenen Ärzten und Handspezialisten. Dann habe ich die Reha begonnen, Laser-Therapie und Magnetresonanz, dazu normales Training.»

«Ich habe nie eine Sekunde daran gedacht, dass diese Operation das Ende meiner Karriere bedeuten könnte. Diese Möglichkeit habe ich nie in Betracht gezogen. Ich war sehr entschlossen zur Rückkehr, zu jeder Zeit. Ich bin aber bisher nur kleine Bikes gefahren, nur Dirt-Track, nichts was man mit MotoGP vergleichen könnte. Ich wollte nur rausfinden, wie gut mein Zustand ist. Das Fahren mit einem MotoGP-Bike kann man sowieso nicht simulieren... Ich weiss noch nicht, ob ich hier schon bei 100 Prozent sein kann oder wann das klappen wird. Lasst mich das Freitag-Training fahren, dann weiss ich mehr. Dann kann ich meinen Zustand einschätzen.»

«Vielleicht brauche ich ein bis zwei Rennen, bis ich wieder 100 Prozent fit bin. Wie auch immer, ich mache nichts, was mir die Ärzte nicht erlaubt hätten», ergänzte Nicky. «Aragón ist eine gute Piste für die Rückkehr, es ist eine Links-Piste, es gibt nicht viele harte Bremszonen, kein Vergleich zu Motegi. In Japan haben wir in zwei Wochen eine Stop-and-Go-Piste für Rambos. Ich bin froh, das ich mich bis dahin noch zehn Tage erholen kann. Ich habe gemischte Gefühle und leichte Sorgen. Ich bin aber auch aufgeregt und neugierig. Die Beweglichkeit im rechten Handgelenk ist bereits besser als früher, denn vor der OP war das Gelenk fast steif. Ich mache mir keine Sorgen wegen der Schmerzen. Aber ich bin neugierig, wie viel Kraft ich habe und wie beweglich das Gelenk beim Fahren ist. Die Beweglichkeit ist etwas anders als früher, glaube ich. Ich muss rausfinden, ob ich noch genau so präzise Gas gehen kann wie bisher...»

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