Marc Marquez: «Das Ende des Albtraums»

Livio Suppo (HRC): 2016 Rückkehr zur Normalität?

Von Sharleena Wirsing
HRC-Sportdirektor Livio Suppo hofft, dass sich die Gemüter nach dem Saisonfinale in Valencia wieder beruhigen und Kämpfe zwischen Márquez und Rossi in Zukunft nicht überbewertet werden.

Was zu einer der besten MotoGP-Saisons der letzten Jahre hätte werden können, endete 2015 in einem Trauerspiel. Als zwei der besten Motorradfahrer aller Zeiten aneinandergerieten, detonierte eine Bombe, welche die MotoGP-WM mit sich in den Abgrund riss.

Gewinner gab es keine – nur Verlierer. Gegenseitige Beschuldigungen, Wut und viel medialer Trubel überschatteten die letzten Rennen der MotoGP-Saison 2015.

In Valencia kochte die Stimmung erneut hoch, als Márquez hinter Lorenzo ins Ziel kam, ohne einen ernst zu nehmenden Angriff auf den Yamaha-Star gestartet zu haben. Es wird nie zu beweisen sein, ob Márquez am Limit oder über dem Limit war oder ob er tatsächlich das Rennen kontrollierte. Die genauen Vorgänge auf dem Bike kennen nur die Fahrer selbst.

Die Saison 2015 ist ohnehin bereits Vergangenheit. Die Vorbereitungen auf 2016 laufen bereits auf Hochtouren. Doch wie wird es 2016 weitergehen? Was passiert, wenn sich Marc Márquez und Valentino Rossi 2016 erneut Auge in Augen einen Zweikampf liefern?

«Wir müssen die Situation beruhigen. Von nun an wird jeder Kampf zwischen Marc und Valentino übergenau analysiert. In Sepang war es nicht nur Marc, der kämpfte. Valentino war auch dabei. Der Kampf von Marc gegen Iannone in Le Mans regte niemanden auf, es war einfach nur ein spannendes Rennen. Wenn Marc und Valentino in der Zukunft wieder eine ähnliche Pace haben und im Rennen aufeinandertreffen und ein Kampf beginnt, dann sollte es nur ein schöner Kampf zwischen zwei Sportsmännern und zwei der größten Fahrer der Welt sein», erklärte HRC-Sportdirektor Livio Suppo.

«Wenn solch ein Drama passiert, dann sieht es immer so aus, als wäre das unmöglich zu lösen. Glücklicherweise geht es aber um keine Sache, die das Ende der Welt bedeutet. Wir müssen uns mit der Dorna und der FIM zusammensetzen, um herauszufinden, wie wir solche Dinge in Zukunft vermeiden können. Viele unterschätzen, was am Donnerstag in Sepang passierte», ist Suppo überzeugt.

Rossis Vorwürfe aus Sepang kann Suppo weiterhin nicht nachvollziehen. «Wenn immer noch Leute denken, dass Marc im Rennen von Australien nicht richtig fuhr, obwohl er gewonnen hat, ist das für mich unfassbar. Die Realität ist, dass er dort Jorge fünf Punkte nahm. Dort kämpfte auch nicht nur Marc gegen Vale, sondern auch Iannone. Wenn sie also langsamer waren, dann lag das auch an Iannone. Als Vale Marc überholte, mussten sie eine weitere Linie fahren und Iannone überholte beide. Natürlich kann diese Runde nicht besonders schnell gewesen sein. Auf Phillip Island hatte Marc große Probleme mit dem Vorderreifen. Das kann Bridgestone bestätigen, falls ihr uns nicht vertraut. Unsere Maschine überhitzte den Vorderreifen viel stärker, als es die Yamaha tat. Wenn man sich das FP4 ansieht, dann kann man beobachten, dass Marc immer nur ein paar Runden pushte und dann eine Runde entspannte, um die Temperatur wieder zu senken. Die Daten zeigen, dass er in diesem Rennen nur in den Rechtskurven verlangsamte, denn er wollte einen Sturz verhindern. Im letzten Jahr dominierte Marc in Australien und stürzte zwei Runden vor Schluss. Deshalb sagten wir ihm: ‹Sei vorsichtig und denk daran, was im letzten Jahr passierte. Pushe nicht zu stark.› Das ist Rennsport. Ich habe es noch nie erlebt, dass ein Fahrer siegte und einen WM-Anwärter schlug, um dann von einem anderen Fahrer beschuldigt zu werden, dass er kein richtiges Rennen gefahren sei.»

Die Daten, welche einen Fußtritt von Rossi gegen Márquez in Sepang beweisen sollen, hält HRC jedoch weiter unter Verschluss.

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