Deutsche Fans freuen sich auf Rossi
Valentino Rossi am Montag in Brünn
Die Vorzeichen sind eindeutig: Valentino Rossi drehte letzten Mittwoch in Misano mit dem Renn-Superbike 26 Runden und gestern bei hochsommerlichen Temperaturen auf dem Automotodrom Brno 46 Runden. Und er unterbot in Brünn sogar die schnellste Rennrunde des Yamaha-Superbike-Piloten Cal Crutchlow.
Das heisst, der neunfache Weltmeister ist fit genug für eine Renndistanz von 30 Runden auf dem Sachsenring. Die Schmerzen sind erträglich, fürs Rennen können sie mit schmerzstillenden Injektionen gelindert werden.
Für Rossi, für Fiat-Yamaha und den gesamten MotoGP-Sport macht das frühzeitige Comeback Sinn.
Rossi könnte die Rennpause um vier Wochen verkürzen, sich auf dem Sachsenring und eine Woche später in Laguna Seca ans Limit herantasten. Dort verlangt niemand Wunderdinge vom Superstar, der 41 Tage nach einem offenen Schienbeinbruch ein Comeback ins Auge fasst. Dass dies geht, hat ihm Toni Elias übrigens schon einmal vorgemacht.
Für Fiat-Yamaha schaut bei einem Rossi-Comeback mehr heraus als bei einem Alibi-Einsatz des 41-jährigen Testfahrers Wataru Yoshikawa, der in Barcelona nach acht Jahren sein erstes Rennen bestritt und die letzten Plätze in jedem Training herzhaft verteidigte. Rossi wird nicht nur viel besser abschneiden, er wird auch wesentlich mehr im Rampenlicht stehen als der japanische Lückenbüsser.
Und die 100 000 Fans werden es Rossi am Sonntag nicht übel nehmen, wenn er unter den ersten sechs oder sieben mitmischt, wie sein Crew-Chief Jeremy Burgess erwartet. Selbst wenn ihn im Rennen die Kräfte verlassen sollten, wird kaum ein Fahrer auf dem Sachsenring mehr bejubelt werden als der 104-fache GP-Sieger.
Heute Dienstag wird Rossi in Italien noch ärztliche Untersuchungen über sich ergehen lassen. Aber welcher Doktor will ihm jetzt das grosse Comeback noch vermiesen?
Spätestens morgen wird «The Doctor» seine Teilnahme am GP von Deutschland verkünden. Alles andere wäre jetzt eine bittere Enttäuschung.