Langstrecken-WM: BMW verliert alles

Rossi und die Superbike-Ente

Von Oliver Feldtweg
Rossi (re.) zu Mamola: «Fahre kein Superbike»

Rossi (re.) zu Mamola: «Fahre kein Superbike»

Die kühnen Behauptungen, Valentino Rossi träume von der Superbike-WM, entbehren jeder Grundlage.

In den letzten Wochen geisterten Meldungen durch die Medien, Valentino Rossi denke ernsthaft über einen Wechsel in die Superbike-WM nach. Auch von einer Formel-1-Karriere war wieder einmal die Rede.
 
Diese Gerüchte waren entstanden, weil sich der achtfache Weltmeister und 98-malige GP-Sieger nach der MotoGP-Saison wieder einmal in einen Formel-1-Ferrari gesetzt hatte und dazu an der WM-Rallye in Grossbritannien teilgenommen hatte. Ausserdem liess Rossi zwischendurch die Bemerkung fallen, er würde gerne auch einmal einen Superbike-WM-Lauf bestreiten, wenn es sich terminlich vereinbaren liesse. Doch dieser Plan wird sich nicht in die Tat umsetzen lassen.

2008 fand zum Beispiel das Superbike-WM-Finale in Portimao/Portugal am 2. November statt, eine Woche nach dem letzten MotoGP-Event in Valencia. «Und da hätte ich allein wegen der MotoGP-Tests in Valencia keine Zeit gehabt», ist sich Rossi bewusst.

Was Rossi und ein paar oberflächliche Journalisten nicht bedachten: Erstens ist der Weltmeister bei Bridgestone unter Vertrag, in der Superbike-WM sind hingegen die Einheitsreifen von Alleinausrüster Pirelli Pflicht. Ausserdem müssen sich die MotoGP-Fahrer verpflichten, im jeweiligen Jahr nicht an einer Konkurrenz-Serie wie der Superbike-WM teilzunehmen. «Die Teilnahme an einem Superbike-WM-Lauf durch einen MotoGP-Fahrer könnte nur nach dem jeweiligen GP-Finale stattfinden», lautet die Auskunft der IRTA. «Und sie müsste vom Team und von der Dorna ausdrücklich gestattet werden.»

Zudem liefe Rossi Gefahr, in der Superbike-WM gegen die etablierten Stars erheblich unter die Räder zu kommen, wenn er ohne ausreichende Testfahrten in den Sattel einer R1-Yamaha steigen würde. Auch die ungewohnten Pirelli-Reifen wären ein Hindernis für konkurrenzfähige Rundenzeiten.

Es handelte sich um eine Meldung für Tierliebhaber – es war eine Ente! 2009 wird Rossi mit Sicherheit kein Superbike fahren, wie in den vielen Jahren seit dem Beginn seiner GP-Karriere 1996. Denn das Superbike-Finale steigt in diesem Jahr am 25. Oktober in Portimao/Portugal, die MotoGP-Asse müssen am 8. November in Valencia zum letzten Mal ran.

Und trotz der neuerlichen Formel-1-Fahrten schliesst Rossi auch eine spätere F1-Karriere aus. «Mein Vertrag mit Yamaha läuft Ende 2010 aus. Dann werde ich fast 32 Jahre alt sein. Zu alt für einen Neuanfang in der Formel 1. In der Rallye-WM hingegen würde ich dann noch zu den Jungen gehören», schliesst der Italiener eine spätere Rallye-Laufbahn nicht aus. Die Bande zu Fiat (Hauptsponsor des Yamaha-Werksteams) sind längst eng geknüpft. Der lebenslustige Lapo Elkann (29), Lieblingsenkel des Fiat-Patriarchen Gianni Agnelli und Marketingchef des Autokonzerns, zählt zu den besten Freunden des Superstars. Fiat wird alles daran setzen, 2011 mit Rossi als Galionsfigur in die Rallye-WM zurückzukehren.

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