Bridgestone in Mugello: Top-3 verschieden bereift
Reifenwahl je nach Set-up und Fahrstil
Zu Beginn waren Stoner, Rossi, Lorenzo & Co. alle mit Regenreifen – von denen es im Rennen nur eine einzige Variante für alle Fahrer gibt – unterwegs. Doch als die Strecke abzutrocknen begann und die Fahrer auf die mit Slicks bereiften Ersatzmaschinen umstiegen, wählten nicht alle Piloten dieselbe Mischung.
Sieger und WM-Leader Casey Stoner (Marlboro Ducati) vertraute vorne und hinten auf mittlere (Medium-)Mischungen, der Zweite Jorge Lorenzo bevorzugte vorn die mittlere und hinten die harte Mischung, während Valentino Rossi vorne und hinten harte Mischungen aufziehen liess.
Bridgestone-Reifenkoordinator Thomas Scholz erklärte: «Lorenzo hatte den Medium-Reifen vorn schon am Samstag zwölf Runden gefahren und keine Probleme damit. Für Rossi hingegen war dieser Reifen bereits am Samstag morgen bei 28 Grad Asphalttemperatur zu instabil. Daher war er bei ihm keine Option zum Zeitpunkt des Motorradwechsels im Rennen. Anscheinend belastet Lorenzo den Vorderreifen aufgrund seines Fahrstils weniger als Rossi, was sich für uns auch in der Temperatur an den Vorderreifen zeigt. Die Temperatur ist bei Lorenzo fast immer um einige Grad geringer als bei Rossi.»
Auch Tohru Ubukata, Rennreifen-Entwicklungsmanager bei MotoGP-Alleinausrüster Bridgestone, analysierte: «In Mugello kommen erstens wegen dem schnellen und sehr flüssigen Streckenverlauf die Unterschiede zwischen den einzelnen Maschinen und den unterschiedlichen Fahrstilen deutlicher zum Vorschein als anderswo. Die Set-ups variieren beträchtlich, was eine unterschiedliche Reifenwahl nach sich ziehen kann. Zweitens, und das ist für uns sehr erfreulich, ist die Bandbreite der beiden Mischungen offenbar gross genug, um sämtliche Bedürfnisse abzudecken.»