Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Kawasaki: Hoffen auf ein Wunder

Kolumne von Alex Hofmann
Alex Hofmann

Alex Hofmann

Quo vadis? Diese Frage stellt man sich nicht nur zum Thema Finanzkrise. Auch der MotoGP-WM weht ein eisiger Wind entgegen.

In der Saison 2008 trennte die Dorna erstmals das MotoGP-Fahrerlager vom Rest der Show. Blue-Chip-Unternehmen wollte man damit anlocken und der Königsklasse noch mehr Exklusivität verleihen. Die meisten Blue-Chip-Firmen kämpfen jedoch zur Zeit ums nackte Überleben. Kaum ein Spitzenmanager macht sich dort Gedanken, wohin man die riesigen Marketing-Budgets verteilen soll. Umdenken ist angesagt.

Der Kawasaki-Rückzug hat alle geschockt. Dabei war eigentlich abzusehen, dass es so weit kommen wird. Nachdem Kawasaki nun jahrelang der Konkurrenz einen Schritt hinterher hinkte, ging es in der letzten Saison noch weiter bergab. John Hopkins wurde als WM-Vierter verpflichtet, um dann die 2008-Saison auf Platz 16 zu beenden.

Das Kawasaki-Management sprach dann gerne vom Verletzungspech, vergass aber, wie so eine Verletzung eigentlich zustande kommt. Wenn man als Top-5- Pilot daran gewöhnt ist, die Zeitenlisten von oben zu lesen und immer wieder mal einen Podiumsplatz ins Visier zu nehmen, ist es einfach schwierig zu akzeptieren, das man in Grün plötzlich nur noch eine Nebenrolle spielt.

Ein Draufgänger wie John hat das nicht akzeptiert und das Unmögliche versucht. Er hat die ZX-RR über dem Limit bewegt und sich dabei verletzt. Für mich kein Pech, sondern eine logische Konsequenz…

Die Kawasaki-Bikes werden in Katar am 12. April am Start stehen. Der Druck der Dorna wird zu mächtig sein, deshalb wird sich eine Lösung finden. Aber diese Notlösung hilft dem Sport nicht weiter. Die ZX-RR auf diesem technischen Stand wird hauptsächlich die Startaufstellung füllen. Zwei Top- Piloten werden immer wieder sonntags darauf hoffen, dass es entweder regnet oder ein Wunder geschieht.

Das sich ein Marco Melandri genau überlegt, ob er sich das antun will, ist nachvollziehbar. Ich weiss, wovon ich rede. Wer nach zwei grünen Jahren bei Ducati noch eine Saison auf Dunlop durchgestanden hat, wird zum echten Motivationskünstler!

Alex Hofmann (27) begann seine Karriere im Motocross und war mit 14 Jahren deutscher Jugend-Meister. Danach übersiedelte er zum Strassensport. Er gewann 1998 auf Honda die IDM 250 und die Europameisterschaft. Bestes Ergebnis in der 250er-WM: Rang 7 auf dem Sachsenring 2001. Von 2003 bis Ende 2005 agierte Hofmann als Kawasaki-Werksfahrer in der MotoGP-Klasse. 2006 und 2007 bestritt er im Pramac-Ducati-Team die Königsklasse. Bestes Ergebnis: Rang 5 in Le Mans 2007. Im Vorjahr übernahm Hofmann bei Aprilia die Rolle des Superbike-Testfahrers. Dazu wird er 2009 als Fachkommentator für das DSF arbeiten.

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