Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Didi Lacher: Warum er früh an René Hofer glaubte

Von Oliver Feldtweg
Der am Samstag bei einem Lawinenunglück verstorbene René Hofer galt in der Motocross-Szene als künftiger Weltmeister. Sein Coach Didi Lacher erkannte die Fähigkeiten des KTM-Schützlings schon sehr früh.

«René hat sich seine Erfolge erarbeitet», erklärte KTM-Berater Heinz Kinigadner am Sonntag im Interview mit SPEEDWEEK.com nach dem Lawinentod des aufstrebenden österreichischen Motocross-Talents René Hofer, der am Samstag im Salzburger Lungau in einer Schneelawine den Tod fand, gemeinsam mit seinen Motocross-Kollegen Michael Weißmann (19) und Bastian Wolf (24). Kinigadner ergänzte aber auch: «KTM wollte mit René die Weltmeisterschaft gewinnen.»

Unbestritten ist, dass der ehemalige deutsche Spitzenfahrer Didi Lacher als Coach, Trainer und Mentor großen Anteil an den Erfolgen von René Hofer hatte. «Als ich vor der Saison 2016 mit René zu trainieren anfing, war er noch ein kleiner Junge auf einer 85-ccm-Maschine. Aber bereits damals wurde mir klar, dass er mental extrem stark ist», erinnert sich der KTM Junior Team Manager und Ex-Cross-WM-Fahrer Didi Lacher. «Ihm war es egal, ob es schlammig, heiß oder kalt ist: Er lieferte bei allen Bedingungen Spitzenleistungen ab. Für ein Kind seines Alters war das gut, da die Youngster wie er normalerweise viele Fehler machen. Er hingegen war immer voll konzentriert.»

Der «Hoferbua» war trotzdem kein Spätzünder. KTM hatte ihn bereits als kleinen Jungen im Visier, und nach den drei Titelgewinnen mit der 85-ccm-KTM (Junioren-WM, EM und ADAC Junior Cup) 2016 stand er auch in der EMX125 seinen Mann. Er feierte 2017 in der EM seine ersten Gesamtsiege.

Hofer fuhr damals noch mit der Startnummer 11. Und Coach Didi Lacher setzte große Hoffnungen in den talentierten Mühlviertler. «Ich bin überzeugt davon, dass René eine große Zukunft bevorsteht», kündigte Lacher schon im Juni 2018 an. «Ich hoffe nur, dass er gesund bleibt und seinen Weg Schritt für Schritt geht.»

Didi Lacher bildete für René Hofer bis zum Herbst 2021 regelmäßig eine wichtige Orientierungshilfe. Dann übernahm bei KTM Joel Smets einige dieser Aufgaben. Lacher wollte nicht mehr zu so vielen Grands Prix reisen.

Lacher kannte Renés Schwächen schon 2018 sehr genau. «Er muss beim Starten konstanter werden. Obwohl man sagen muss, dass er auf der Viertakt-Maschine besser startet als auf dem Zweitakt-Bike», hielt er vor dreieinhalb Jahren fest. Er wusste aber längst um den Rohdiamanten, den KTM, Red Bull und das Land Österreich mit Hofer an der Hand hatten.

«Renés Stärken sind seine Kondition, seine starke Psyche und seine Familie mit Papa Reini, Mutter Karin und Schwester Nadine. Das sind nette, ruhige und bodenständige Leute. Auch die Unterstützung durch die KTM-Motorsportabteilung ist wertvoll.»

«Ich glaube, dass Österreich schon bald wieder einen Motocross-GP-Sieger haben wird», kündigte Experte Lacher im Juni 2018 an. Im Herbst 2021 war es dann in Arco soweit!

«Ich bin überzeugt, dass René das Zeug hat, in der Weltmeisterschaft ganz vorne mitzufahren. Wenn er sich weiter so entwickelt wie in den letzten beiden Jahren, wird das schon bald passieren», sagte Lacher vor dreieinhalb Jahren voraus.

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