MotoGP: Was am Verstappen-Gerücht dran ist

Sieger Simon Längenfelder (KTM) über Afyon

Von Thoralf Abgarjan
Längenfelder und Claudio De Carli

Längenfelder und Claudio De Carli

Der türkische Grand Prix war ein Sprint von der ersten bis zu letzten Runde. WM-Leader Simon Längenfelder (KTM) konnte im zweiten Wertungslauf seine Position verbessern, musste aber in der Türkei auch 3 Punkte abgeben.

Es war ein bittersüßer Sieg, den Simon Längenfelder in Afyonkarahisar feierte. Natürlich war der 6. Grand-Prix-Sieg in der laufenden Saison zunächst ein weiteres Signal in Richtung des Titelverteidigers Kay de Wolf (Husqvarna), der ebenfalls genau 6 Grand-Prix-Siege in diesem Jahr auf seinem Konto hat. Auf der anderen Seite konnte aber Kay de Wolf auch seinen Rückstand zur Spitze wieder etwas verkürzen. Der Niederländer reiste mit 15 Punkten Rückstand an und verkürzte diesen Abstand auf 12 Punkte. Das klingt angesichts des Sieges von Längenfelder anachronistisch, doch dieses Ergebnis ist dem Qualifikationsrennen am Samstag geschuldet, bei dem Längenfelder 4 Punkte gegenüber de Wolf einbüßte. In den beiden Wertungsläufen holte der Deutsche mit den Plätzen 3 und 1 insgesamt 45 Punkte. De Wolf konnte sich mit zwei zweiten Plätzen 44 Punkte gutschreiben lassen. Für Längenfelder bleiben also minus 4 Punkte aus dem Quali-Race und plus ein Punkt aus den Wertungsläufen, in der Gesamtbilanz ein Minus von 3 Punkten.

«Beim ersten Start habe ich leider einen Fehler gemacht», grübelt Simon. «Der zweite Lauf lag mir besser, weil die Strecke insgesamt technischer wurde. Es war eine sehr intensive Strecke. Man musste von Anfang bis Ende pushen.»

Besonders am Ende wurde es noch einmal richtig eng, denn Kay de Wolf hatte die Lücke zum führenden Längenfelder geschlossen und attackierte. Bei diesem Duell ging es um nichts weniger als den Titel. Hätte de Wolf Längenfelder niedergerungen, hätte er für die folgenden zwei GrandPrix einen klaren psychologischen Vorteil gehabt. Längenfelder blieb aber cool, hielt seine Linien und ließ sich nicht ablenken. Er siegte mit einem Vorsprung von 1,6 Sekunden vor Kay de Wolf und war damit Gesamtsieger.

In China, dem vorletzten Grand Prix der Saison 2025, wird der Deutsche also weiterhin mit dem Red Plate des WM-Führenden antreten. Simon Längenfelder hat in dieser Saison alles richtig gemacht und bleibt weiterhin im Titelkampf. Die letzten beiden WM-Läufe werden jetzt besonders heikel, denn Kay de Wolf hat in seiner Situation nichts mehr zu verlieren. Er kann nur gewinnen. Simon Längenfelder hingegen muss die Risiken kalkulieren, aber er hat besonders in den letzten Rennen gezeigt, dass er auch auf diesem Gebiet sehr stark geworden ist. Die WM bleibt also spannend bis zum Schluss. Wenn Simon Längenfelder als Tabellenführer durchkommt, wäre er nach Paul Friedrichs und Ken Roczen der dritte deutsche Weltmeister in der Geschichte.

Ergebnis MX2, Afyonkarahisar:

1. Simon Längenfelder (D), KTM, 3-1
2. Kay de Wolf (NL), Husqvarna, 2-2
3. Sacha Coenen (B), KTM, 1-4
4. Guillem Farres (E), Triumph, 6-3
5. Mathis Valin (F), Kawasaki, 4-6
6. Liam Everts (B), KTM, 5-5
7. Camden McLellan (ZA), Triumph, 7-8
8. Thibault Benistant (F), Yamaha, 10-7
9. Andrea Adamo (I), KTM, 8-9
10. Valerio Lata (I), Honda, 9-10

WM-Stand nach 18 von 20 Läufen:

1. Simon Längenfelder (D), KTM, 833 Punkte
2. Kay de Wolf (NL), Husqvarna, 821, (-12)
3. Andrea Adamo (I), KTM, 771, (-62)
4. Sacha Coenen (B), KTM, 701, (-132)
5. Thibault Benistant (F), Yamaha, 603, (-230)
6. Camden McLellan (ZA), Triumph, 582, (-251)
7. Liam Everts (B), KTM, 576, (-257)
8. Guillem Farres (E), Triumph, 427, (-406)
9. Valerio Lata (I), Honda, 413, (-420)
10. Mathis Valin (F), Kawasaki, 409, (-424)

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