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Todd Waters kehrt für HRC in die WM zurück

Von Thoralf Abgarjan
Todd Waters kehrt in die WM zurück

Todd Waters kehrt in die WM zurück

Todd Waters kehrt schon kommende Woche in Kegums in die WM zurück. Der Australier ist als Ersatzfahrer für den weiterhin verletzten Brian Bogers engagiert und wird neben Tim Gajser für HRC antreten.

Es herrscht ein seltsamer Anachronismus in der WM: Siegerfahrene Piloten wie Evgeny Bobryshev, Kevin Strijbos und Shaun Simpson fanden in dieser Saison keinen Platz in einem Werksteam. Auch das hoffnungsvolle Talent Arminas Jasikonis erhielt nach dem Aus des Suzuki-Werksteams keinen direkten Factory Support mehr. Der zweimalige MX2-Vizeweltmeister Jeremy Seewer musste auf das Wilvo-Yamaha-Satellitenteam ausweichen. Die Probleme des MX2-Aufsteigers Benoit Paturel haben auch damit zu tun, dass der Franzose vergeblich auf ein Ersatz-Engagement für den verletzten Brian Bogers im Team HRC spekulierte.

Im Gegensatz dazu stand das Honda-Werksteam nach den Verletzungen von Tim Gajser und Brian Bogers zu Saisonbeginn komplett ohne Fahrer da. Die Motocross-Ikone Suzuki ist nur noch mit einem Fahrer - Evgeny Bobryshev - vertreten, der aber nicht einmal im traditionellen Gelb der Traditionsmarke auftritt.

Auf der einen Seite finden Topfahrer keine Teams, auf der anderen Seite steht der größte Hersteller komplett ohne Fahrer da. Honda ist übrigens nicht nur in der WM betroffen: In den USA findet nach den Ausfällen von Ken Roczen und Cole Seely die Supercross-WM praktisch ohne die Roten statt, während Husqvarna und KTM abräumen, was es abzuräumen gibt.

Warum HRC in der WM nun ausgerechnet auf Bogers setzte, ist wohl auch weniger den sportlichen Leistungen des Holländers geschuldet als der Tatsache, dass er mit HSF-Logistics einen potenten Sponsor als Mitgift einbrachte. Der MX2-WM-Achte war in der MX2-Klasse nie ein Siegfahrer. Sollte er es nun in der Premiumklasse MXGP schaffen, wo sich selbst ein Jeffrey Herlings im letzten Jahr erst zurechtfinden musste?

Bogers verletzte sich schon im letzten Herbst am Fuß. Im Training, kurz vor dem geplanten Debüt, verletzte er sich den gleichen Fuß erneut und muss deshalb im Mai wieder operiert werden.

In der WM sind aber inzwischen alle Top-Piloten an Teams gebunden. Selbst Paturel ist nun Dauerstarter im Team 'KTM Marchetti'.

Deshalb heuerte HRC nun einen 'alten Bekannten' aus Übersee an: Todd Waters. Der 28-jährige Australier war die Entdeckung des Jahres 2013, als die Australier beim Motocross der Nationen in Teutschenthal mit den bis dahin weitgehend unbekannten Waters (Open), Metcalfe (MXGP) und Ferris (MX2) nach den Qualifikationsrennen plötzlich und unerwartet vor den Teams aus den USA und Belgien in Führung gingen.

Dean Ferris war der einzige Pilot mit WM-Erfahrung, denn er fuhr seit 2012 für das ICE1-Team von Kimi Räikkönen, das zu jener Zeit noch mit KTM unterwegs war.

Als das Team 'ICE One' nach der Übernahme von Husqvarna durch KTM zum Husqvarna-Werksteam auserkoren wurde, holten sie für das Jahr 2014 Waters ins Team. 2015 fuhr Waters gemeinsam mit seinem australischen Landsmann Dean Ferris und dem Deutschen Max Nagl in einem Drei-Mann-Team, das Husqvarna zu jener Zeit noch unterhielt. Die Hoffnungen von Teamchef Antti Pyrhönen erfüllten sich jedoch nicht. Er entließ beide Australier. Ferris musste nach der Saison 2015 nach vier WM-Jahren gehen. Waters wurde ein Jahr später entlassen und kehrte in seine Heimat Australien zurück.

Woher kommt nun die plötzliche Wendung? Waters fuhr in Australien auf Honda und plante eine Teilnahme an den US-Outdoors, die am 19. Mai in Hangtown beginnen. Sein Einsatz war mit einer privaten Honda geplant. In letzter Sekunde fischte HRC nun den Australier ab, denn er soll bereits nächste Woche in Kegums für die Roten neben Tim Gajser antreten.

«Ein Traum wird wahr», kommentierte Waters seine Nominierung. «Ich wünsche natürlich auch Brian eine schnelle Genesung, denn ich weiß, was es bedeutet, wenn man sich Rennen vom Krankenbett aus anschauen muss. Ich kenne die WM und ich kenne Europa, seine Kultur und Lebensart und ich denke, dass ich jetzt besser vorbereitet bin als je zuvor. Ich möchte zeigen, wozu ich noch fähig bin.»

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