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Whatley, der Namensgeber von Jeremy Seewer

Von Thoralf Abgarjan
Jeremy Whatley

Jeremy Whatley

Er galt in den 1980er Jahren als der aufgehende Stern am Motocross-Himmel, doch der große Erfolg blieb dem Briten verwehrt. In der Schweiz war er mehrfach erfolgreich und wurde zum Namensgeber von Jeremy Seewer.

Der Namensgeber des schweizerischen MXGP-Stars Jeremy Seewer war nicht etwa der amerikanische Supercross-Star Jeremy McGrath, sondern der britische Motocross-Pilot Jeremy Whatley, der in den 1980er Jahren die WM aufmischte. René Seewer klärte im Interview mit SPEEDWEEK.com auf und selbst sein Sohn Jeremy war überrascht, wer seinem Vater die Inspiration für den Vornamen gegeben hat, denn es war Jeremy Whatley.

Die aktuelle Ausgabe des MXGP-Magazins geht auf den britischen WM-Starter Jeremy Whatley ein, der in den 1980er Jahren in der WM unterwegs war. Ich habe den Artikel von Pascal Haudiquert übersetzt, um mehr über den Namensgeber von Jeremy Seewer zu erfahren.

Jeremy Whatley wurde am 30. November 1962 in Hampshire geboren und wuchs in der Region auf, aus der auch Graham Noyce stammte. Jeremy Whatley war bereits Ende der 70er Jahre in den britischen Nachwuchsserien erfolgreich und galt als einer der aussichtsreichsten britischen Nachwuchspiloten seiner Zeit. Mit seinem effektiven Fahrstil galt er als der neue Neil Hudson.

Sein GP-Debüt gab er 1982 im Hawkstone Park und errang im zweiten Lauf prompt seine erste Top-10-Platzierung. Er wurde für die Nationalmannschaft für das Motocross der Nationen nominiert und wurde mit seinen Teamkollegen Neil Hudson, Dave Thorpe und Steve Beamish im schweizerischen Wohlen Dritter.

Ein Jahr später stieg er in die 250er-Motocross-WM ein und verpasste das Podium beim Saisonauftakt in Sabadell (Spanien) nur knapp. Das erste Podest holte er beim Deutschland-Grand-Prix in Beuern und ein paar Wochen später gewann er seinen ersten WM-Lauf im schweizerischen Frauenfeld und wurde Gesamt-Dritter. Der schweizerische Boden schien dem Briten zu liegen.

In die Saison 1984 startete er als einer der WM-Favoriten. Whatley stand in Sittendorf und Maribor auf dem Podium und gewann in Newbury seinen ersten Heim-Grand-Prix. Nach der Halbzeit der Saison 1984 war der Brite Zweiter hinter Heinz Kinigadner. Es folgte ein weiterer Grand-Prix-Sieg in Nismes (Belgien), doch danach musste er einige Ausfälle hinnehmen. Am Ende der Saison 1984 wurde er WM-Dritter hinter Heinz Kinigadner und Jacky Vimond.

In der Saison 1985 wechselte er von Suzuki zu Kawasaki in die 500er Klasse. Nach P3 beim Saisonauftakt in Sittendorf brach er sich später in der Saison das Handgelenk, gewann aber zum Ende der 85er Saison zum dritten Mal die britischen Meisterschaften der 250er Klasse.

1986 wechselte er wieder in die 250er WM, diesmal als Cagiva-Werksfahrer, doch beim Saisonvorbereitungsrennen brach er sich das Schlüsselbein und verpasste die ersten WM-Runden.
Am 25. Mai 1986 gewann er in Sverepec den Grand-Prix der CSSR mit einen eindrucksvollen Doppelsieg, holte danach weitere Podiumsplatzierungen und verpasste am Ende das WM-Podium nur knapp.

1987 kehrte er wieder zu Suzuki zurück, musste sich aber mit einem Serienmotorrad begnügen und verletzte sich beim Frankreich Grand-Prix. 1988 gewann er den Saisonauftakt der 250er WM in Salindres (Frankreich) und stand danach noch zweimal auf dem Podium. Nach einem Beinbruch im Training musste er die Saison 1987 vorzeitig beenden, wurde aber noch Fünfter der Gesamtwertung.

1989 beeindruckte er die Motocross-WM bei seinem Comeback in Payerne. Er gewann den Großen Preis der Schweiz, doch dieser Sieg sollte sein einziger der 89er Saison bleiben. Nach einem heftigen Crash, ausgerechnet in Sverepec, wo er 1986 brillierte, ging für den Briten nichts mehr.

1990 wechselte Whatley zu Yamaha, doch das Jahr war geprägt von weiteren Verletzungen und Ausfällen. 1991 holte er in der 500er Klasse seinen fünften Titel der britischen Meisterschaften und fuhr 1992 auf Honda in der 500er WM noch einige Podiumsplatzierungen ein. Sein letztes Podium holte er am 12. Juli 1992 beim Großen Preis von Frankreich in Cussac. 1995 beendete Jeremy Whatley seine Karriere.

Die Karriere von Jeremy Whatley:

1982 – P3 mit Team GB beim Motocross der Nationen
1983 – P9 Motocross WM 250 ccm (Suzuki)
1984 – P3 Motocross WM 250 ccm (Suzuki)
1985 – P13 Motocross WM 500 ccm (Kawasaki)
1986 – P4 250 Motocross WM (Cagiva)
1987 – P16 Motocross WM 250 ccm (Suzuki)
1988 – P5 Motocross WM 250 ccm (Suzuki)
1989 – P11 Motocross WM 250 ccm (Suzuki)
1990 – P25 Motocross WM 250 ccm (Yamaha)
1991 – P12 Motocross WM 500 ccm (Kawasaki)
1992 – P9 Motocross WM 500 ccm (Honda)
1993 – P9 Motocross WM 500 ccm (KTM)
1994 – P18 Motocross WM 500 ccm (Honda)

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