Formel 1: «Hamilton auf Niveau Volksschule»

Sieger Liam Everts: «Schade, dass Max Nagl zurückfiel

Von Thoralf Abgarjan
Der belgische Nestaan Husqvarna-Werksfahrer Liam Everts kam, sah und siegte – und das mit einem 250er Motorrad gegen die versammelte 450er Konkurrenz. Zum direkten Duell gegen Tabellenführer Max Nagl kam es nicht.

Eigentlich war der Gastauftritt von Nestaan Husqvarna-Werksfahrer Liam Everts eher als Aufwärmrunde für die restlichen 3 Grands Prix der Saison 2025 gedacht. Dass am Ende des Frankreich-Gastspiels der ADAC MX Masters dann tatsächlich ein Tagessieg für ihn herausspringt, hätte 'Liamski' selbst nicht erwartet, ging er doch mit seinem leistungsmäßig unterlegenen 250er-Motorrad an den Start.

Liam Everts startete in Bitsch übrigens wieder mit der 'Everts-Startnummer' 72, die er in diesem Jahr in der WM gegen seine neue Startnummer 26 eingetauscht hat. Zur Erinnerung: Die 72 ist an das Geburtsjahr seines Vaters Stefan Everts angelehnt, 1972.

Das Samstagsrennen fand unter sehr schwierigen Bedingungen statt, denn der rote Sandboden war noch sehr feucht und damit schwer. Hier war Leistung gefragt. Liam beendete das Samstagsrennen trotz seines Leistungsdefizits solide auf Platz 6.

Am Sonntag trocknete die Strecke ab und Liam kam hinter dem überlegenen Max Nagl (Triumph) und Lokalmatador Jordi Tixier (Honda) im zweiten Rennen auf Platz 3 ins Ziel. Im dritten Lauf rangierte er zunächst hinter Max Nagl und Maximilian Spies auf Rang 3 und erbte nach Nagls Crash Platz 2. Nach 10 Runden konnte der Belgier die Linie des führenden Maximilian Spies mit einer gekonnten und entschlossenen Aktion innen hinterschneiden, übernahm die Führung und gewann mit einem Vorsprung von 8,7 Sekunden vor dem Rest des Feldes. Angesichts seiner Motorisierung war dies natürlich auch eine heftige Klatsche für die Stammfahrer der 450er Klasse. Allerdings agierte auch Maximilian Spies mit einem erheblichen Handicap: Der Becker Racing-Pilot verbrühte sich im ersten Lauf beide Hände, als sein Kühler explodierte und der heiße Wasserdampf mit Hochdruck aus dem Kühler schoss.

«Ich kam im Laufe des Wochenendes immer besser zurecht», kommentierte der siegreiche 'Liamski' das Wochenende. «Am Samstag war der Boden durch den Regen noch recht schwer, was es für mich auf der 250ccm-Maschine beim Start und auf den langen Auffahrten schwierig gemacht hat. Mit dem Gesamtsieg hätte ich selbst nicht gerechnet. Schade, dass Max Nagl im dritten Rennen gestürzt ist, denn ich hätte mich nach einem guten Start gerne mit ihm duelliert.»

Mit dem Sieg von Liam Everts in Bitsch haben die ADAC MX Masters in dieser Saison in 7 Events übrigens 7 unterschiedliche Tagessieger gesehen: Max Nagl in Drehna, Noah Ludwig in Mölln, Jeffrey Herlings in Dreetz, Marcel Stauffer in Bielstein, Roan van de Moosdijk in Tensfeld, Maximilian Spies in Gaildorf und nun Liam Everts in Bitsch

Ergebnis ADAC MX Masters Bitsch:

1. Liam Everts (B), Husqvarna, 6-3-1
2. Max Nagl (D), Triumph, 1-1-12
3. Jordi Tixier (F), Honda, 4-2-5
4. Roan van de Moosdijk (NL), KTM, 5-5-3
5. Marcel Stauffer (A), KTM, 3-6-6
6. Maximilian Spies (D), KTM, 2-34-2
7. Jörgen Matthias Talviku (EST), Yamaha, 38-4-4
8. Mike Stender (D), Yamaha, 10-9-11
9. Victor Alonso (E), Honda, 9-8-13
10. Nico Koch (D), KTM, 7-7-18

Tabellenstand nach Runde 7 von 8:

1. Max Nagl (D), Triumph, 385 Punkte
2. Roan van de Moosdijk (NL), KTM, 382, (-3)
3. Maximilian Spies (D), KTM, 352, (-33)
4. Jörgen Matthias Talviku (EST), Yamaha, 321, (-64)
5. Noah Ludwig (D), KTM, 274, (-111)
6. Marcel Stauffer (A), KTM, 256, (-129)
7. Jordi Tixier (F), Honda, 208, (-177)
8. Jere Haavisto (F), KTM, 194, (-191)
9. Nico Koch (D), KTM, 158, (-227)
10. Jakub Teresak (CZ), Honda, 157, (-228)

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