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Wird das MXoN 2017 zur Schlammschlacht?

Von Thoralf Abgarjan
In Matterley Basin wird das Motocross der Nationen ausgetragen

In Matterley Basin wird das Motocross der Nationen ausgetragen

Regen und Schlamm könnten das bevorstehende Motocross der Nationen in Matterley Basin zum Lotteriespiel werden lassen. Wer sind die Favoriten und wer könnte zur Überraschung des Saisonhöhepunkts werden?

Die Wetterprognosen für das bevorstehende Motocross der Nationen in Matterley Basin sagen nichts Gutes voraus: Regen und Tageshöchsttemperaturen von 16 Grad. Das MXoN 2017 wird voraussichtlich ein Schlammrennen werden.

Team Frankreich ersatzgeschwächt
Titelverteidiger Frankreich tritt geschwächt mit Romain Febvre, Gautier Paulin und Christophe Charlier an. Charlier, der als Ersatz zunächst für Marvin Musquin, Dylan Ferrandis und letztendlich für den verletzten Benoit Paturel von der französischen Föderation nominiert wurde, könnte sich unter Schlammbedingungen als Glücksgriff erweisen, denn der Franzose ist in diesem Jahr vom Motocross- in den Endurosport gewechselt und war dort erfolgreich.

Team USA punktet mit Grand-Prix-Erfahrung
Team USA hat ebenfalls unter regnerischen Bedingungen das Glück, mit Thomas Covington und Zach Osborne zwei erfahrene WM-Piloten am Start zu haben, die den Regen von Winchester im Gegensatz zu Cole Seely zumindest bereits kennen. Das große Fragezeichen bleibt, wie sich Covington auf der 450er Maschine behaupten kann.

Geheimfavorit Holland
Schlammrennen sind immer auch ein Lotteriespiel. Aber Jeffrey Herlings hat z.B. in Russland gezeigt, dass er auch im Schlamm siegen kann. Auch Glenn Coldenhoff kann, wenn bei ihm alles zusammenpasst, Leistung abrufen. Viel wird am Wochenende von Brian Bogers abhängen. Wenn er gut durchkommt, könnte Holland erstmals in der Geschichte ganz oben stehen.

Team Belgien: Stets eine Bank
Obwohl Belgien durch die Ausfälle von Clement Desalle und Julien Lieber erheblich geschwächt ist, treten mit Jeremy van Horebeek, Kevin Strijbos und Brent van Doninck drei echte Haudegen in den Ring. Strijbos weiß, wie man ein MXoN gewinnt: 2004 war er in Polier für Belgien erfolgreich und Jeremy van Horebeek gewann das Motocross der Nationen in Teutschenthal 2013.

Team UK mit Heim-Bonus
Dean Wilson hatte eine gute US-Saison, Max Anstie gewann in Frankreich ebenfalls im Schlamm das Qualifikationsrennen. Tommy Searle, der fast die gesamte Saison verletzungsbedingt pausierte, wird auf die MX2-Maschine steigen. Die britischen Fans werden ihre Mannschaft in jedem Falle nach vorne peitschen. Sie gehören damit zum erweiterten Favoritenkreis.

Team Italien mit Multi-Champion Cairoli
«Ich will auf jeden Fall die Einzelwertung gewinnen», erklärte der neunfache Weltmeister Antonio Cairoli anlässlich der Teampräsentation und ergänzte: «Wenn sich meine Teamkollegen (Michele Cervellin und Alessandro Lupino) steigern, können wir auch um ein Podium mitfahren.» Letztes Jahr erreichte Italien Platz 5 und Cairoli siegte in der Einzelwertung.

Team Schweiz in Idealbesetzung
Während die Top-Teams aus Frankreich, Belgien und USA nicht in ihrer Optimalbesetzung antreten können, startet die Schweiz mit Jeremy Seewer (OPEN), Arnaud Tonus (MXGP) und Valentin Guillod in ihrer bestmöglichen Konstellation. Ein Ergebnis außerhalb der Top-5 wäre am Ende schon eine Enttäuschung.

Australien: Mehr als ein 'underdog'
Als die Australier in Teutschenthal 2013 vorn lagen, sorgten sie noch für erstaunte Gesichter. Inzwischen ist Australien eine etablierte Motocross-Nation geworden und Dean Ferris (MXGP) hat nicht nur gerade die Meisterschaft in 'Down Under' für sich entschieden, sondern er bringt auch genügend WM-Erfahrung mit nach England. Hunter Lawrence (MX2) hat das Zeug, die MX2-Klasse zu gewinnen und Klirk Gibbs wurde in Australien hinter Ferris Zweiter. Der fünfte Kontinent könnte auch in Matterley Basin wieder für Aufregung sorgen.

Deutschland will in die Top-10
Nachdem sich Mannschaftskapitän Max Nagl im Quali-Race von Maggiora 2016 verletzt hatte, verpasste das DMSB-Team trotz eines Sieges von Dennis Ullrich im B-Finale den Finaleinzug durch einen taktischen Fehler der Box: MX2-Pilot Henry Jacobi wurde falsch informiert, riskierte zu viel und stürzte in der letzten Runde unnötig. Gelingt es der Boxencrew in diesem Jahr, die Übersicht zu behalten, wäre eine Top-10-Platzierung ein realistisches Ziel.

Die Veteranen haben bereits vor zwei Wochen in Farleigh Castle Platz 10 der Gesamtwertung erreicht.

Für Max Nagl wird das MXoN in Matterley Basin sein letztes Rennen im Husqvarna-Werksteam.

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