SidecarCross-WM: Joshua Weinmann erfolgreich operiert

Medizinische Meisterleistung: Fünf Tage nach einer komplizierten Wirbelsäulen-OP ist Joshua Weinmann wieder daheim.
Eigentlich wäre es ein banaler Unfall gewesen, wie er beim Motocross im Startgetümmel häufig vorkommt. Doch unglücklicherweise geriet Joshua Weinmann im Quali-Race in Lommel derart unglücklich unter die Räder nachfolgender Gespannen, dass er schwerste Wirbelsäulenverletzungen davontrug. So wurden der sechste und siebte Halswirbel sowie der sechste Brustwirbel durch Frakturen teilweise stark geschädigt. Glücklicherweise machten die Rettungs-Sanitäter alles richtig und bargen Weinmann, ohne Schäden am Rückenmark zu verursachen.
Für die Familie Weinmann stand nun die Entscheidung an, Joshua im Krankenhaus vor Ort operieren oder in eine heimatnahe Spezialklinik fliegen zu lassen. Da die Schädigungen der Wirbelsäule nur von Spezialisten mit modernsten Methoden erfolgreich operiert werden konnten, entschloss man sich zur zweiten Option. So wurde der 23-Jährige am Sonntag vom Flughafen Eindhoven/NL nach Stuttgart geflogen und am Dienstagmorgen im RKH Klinikum Ludwigsburg von Professor Markus Arand operiert. Dabei wurde der siebte Halswirbel durch ein Titangeflecht ersetzt und ebenso wie der sechste Halswirbel mit dem Nachbarwirbel verschraubt.
Die absolut richtige Entscheidung, wie sich bald erwies, denn die Operation verlief erfolgreich. Bereits am folgenden Sonntag konnte Joshua das Krankenhaus auf eigenen Beinen (!) verlassen. Was sich wie ein medizinisches Wunder liest, wird noch eine lange Reha-Phase benötigen. «Die nächsten drei Monate darf ich nicht schwerer als drei Kilogramm heben. Ich werde sehr vorsichtig leben müssen», ist sich Joshua der Situation bewusst. Eine zu große Belastung der Wirbelsäule könnte auch im Nachhinein eine Querschnittslähmung zur Folge haben. Kaum diesem Albtraum entgangen, fokussiert sich Joshua wieder auf seine Berufsausbildung: «Übernächste Woche werde ich die letzten drei Zwischenprüfungen meines Mechatronik- und Robotik-Studiums in Heilbronn schreiben. Die ersten sechs Tests in der vergangenen Woche habe ich durch den Unfall verpasst.»
Selbstverständlich ist die Saison 2025 für das in der Deutschen Meisterschaft derzeit führende Team Weinmann damit beendet. Ob Joshua seine motorsportliche Karriere danach fortsetzen kann und will, steht in den Sternen. Und wie das in der Szene so ist: Dem unverletzt gebliebenen Top-Beifahrer Noah liegen bereits Angebote von internationalen Teams vor. Jedenfalls werden die Brüder beim Grand Prix in Straßbessenbach (19./20. Juli) vor Ort sein – Joshua selbstredend als Zuschauer, Noah vielleicht sogar als Teilnehmer. «Ich bin jung, ich bin fit, ich kann das», so seine Argumentation.