KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Regeländerung für Regenrennen

Kolumne von Dennis Grübner
David Reutimann mit Vater Buzzie

David Reutimann mit Vater Buzzie

Am letzten Wochenende gab es nicht nur ein 24h-Rennen. Neben dem Rennen auf der Nürburgring Nordschleife brauchte auch die NASCAR-Serie 24 Stunden zur Ermittlung des Rennsiegers.

Natürlich fuhr man im NASCAR Sprint Cup keine vollen 24 Stunden, sondern musste vor allem viel Wartezeit in Kauf nehmen. Am Rennsonntag regnete es zum geplanten Start so lange, dass man das Rennen auf Montag verschieben musste. Doch auch am Montag setzte der Regen immer wieder ein, was mehrere Unterbrechungen zur Folge hatte.

Der NASCAR sind in diesem Fall die Hände gebunden. Sie kann nur hoffen, dass schnellstens die halbe Renndistanz zurückgelegt wird, damit das Rennen gewertet werden kann und die TV-Anstalten nicht noch mehr Ärger machen, weil sie ihr Programm entsprechend anpassen müssen.

Doch die eigentliche Frage, die ich mir nach dem Rennen auf dem Lowes Motor Speedway stelle, ist die des Rennsiegers. Zur Erinnerung: Samstag gewann Mike Bliss das Rennen, weil es etwa 30 Runden nach einer Serie von Boxenstopps abgebrochen wurde. Mit diesem Sieger kann ich leben, denn die Boxenstopps fanden unter Grün statt. Selbst wenn sie in einer Gelbphase absolviert worden wären, hätte es danach immer noch eine Chance gegeben, Mike Bliss einzuholen.

Am Montag beim Cup-Rennen sah die Sache schon ganz anders aus. Die NASCAR schwenkte die gelben Flaggen und fast das komplette Feld ging in die Box, da der Tank vermutlich nur noch für etwa zehn Runden gereicht hätte. Lediglich der spätere Rennsieger David Reutimann blieb neben Ryan Newman und Robby Gordon draußen und hoffte, dass es nicht mehr weitergeht, sondern weiter regnet. Kurz nachdem die Führenden in der Box waren und sich wieder hinten anstellen mussten unterbrachen die Offiziellen dann das Rennen mit der roten Flagge. Man bemerke, all dies geschah noch während der Safety-Car-Phase. Reutimanns Hoffnungen auf anhaltenden Regen wurden nach zwei Stunden des Wartens mit dem offiziellen Rennabbruch und den damit verbundenen Sieg belohnt.

Überspitzt formuliert könnte man sagen, Crew Chief Rodney Childers, kannte sich am besten mit der Wettervorhersage aus und gewann auf diese Weise das Rennen. Kyle Busch, der 173 der 227 Runden anführte, schaute in die Röhre. Die Frage, ob der Sieg für Reutimann verdient ist, muss man stellen. Man muss sich vor allem Fragen, ob nicht eine Regeländerung von Nöten ist. Warum wird in solch einem Fall nicht einfach die Rangordnung zum Zeitpunkt des Auslösens der gelben Flagge herbeigezogen? Der ein oder andere mag nun entgegen, ein Fahrer, der lediglich eine von 400 Runden führt und damit das Rennen gewinnt, hätte es auch nicht verdient. Doch er hätte den Führenden zumindestens im Rennen überholt und sich den Sieg erarbeitet. David Reutimann hat hingegen nur gepokert und einen Sieg geschenkt bekommen.

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