Entlassungen bei Richard Petty

Von Philipp Wyss
Richard Petty weht finanziell eine steife Brise entgegen

Richard Petty weht finanziell eine steife Brise entgegen

Nach der Chrysler-Insolvenz bleiben budgetierte Dollars im Sprint-Cup-Team von Richard Petty Motorsports aus.

Nach der Insolvenzerklärung von Chrysler und der Übernahme durch Fiat stehen die Dodge-Teams im NASCAR Sprint Cup im Regen… allerdings nicht im Dollar-Regen. Die entsprechenden Zahlungen bleiben nämlich aus. Erste Konsequenz: Richard Petty Motorsports musste neun Mitarbeiter entlassen und kürzte den restlichen die Löhne.

In einem Interview verhehlte die Stock-Car-Legende Richard Petty seinen Frust gegenüber Chrysler nicht. «Jedermann setzt ein Budget auf und hält sich daran. Plötzlich rufen die dich an und sagen: Hey, wir machen bankrott, Jungs, wir können euch nicht mehr bezahlen, oder allenfalls noch einen Vierteldollar des Dollars, den wir euch schulden. Und du sagst nur: Whoa, man…» Die Folgen waren unvermeidlich. «Viele Dodge-Teams haben erst mal bei den Reisekosten den Hebel angezogen, aber sie werden ihn noch mehr anziehen müssen. Das betrifft dann die Leute, die die Arbeit machen. Nicht nur Mechaniker, auch LKW-Fahrer und andere. Und viele Teamchefs haben wie wir die Angestellten gefragt, ob sie eine Lohnkürzung akzeptieren würden.»

Mike Accavitti, Brand-Marketing-Direktor bei Chrysler, gesteht ein, dass die Reorganisation seiner Firma den Geldfluss von Chrysler zu seinen Dodge-Teams beeinträchtigt habe. Er versicherte aber in einem Gespräch mit «Sporting News», dass Chrysler sich weiter im NASCAR Sprint Cup engagieren und den technischen Service sowie die Ersatzteilversorgung für die Teams an der Rennstrecke garantieren werde. «NASCAR bleibt Teil unseres Marketingplans für Dodge. Wir werden unser Sponsoring für die absehbare Zukunft aufrechterhalten.»

Fragt sich nur, ob in absehbarer Zukunft noch Teams wert auf dieses Sponsoring legen. Der Vertrag von Richard Petty Motorsports mit Dodge läuft Ende dieser Saison aus und es ist kein Geheimnis mehr, dass das Team mit einem Wechsel zu Toyota liebäugelt. Einen ersten Schritt machte man mit der letzten Montag ausgehandelten Zusammenarbeit mit dem Toyota-Team Braun Racing für fünf Nationwide-Rennen, beginnend nächsten Monat in Daytona. Richard Petty Motorsports hat noch nicht bekannt gegeben, ob seine Fahrer in diesen Rennen mit Dodge oder Toyota ausrücken werden.

Zur Zeit sind vier Fahrer bei Richard Petty Motorsports engagiert: Kasey Kahne, Elliott Sadler, Reed Sorenson und A.J. Allmendinger, welche alle auch einen Vertrag für 2010 besitzen. Das Team hat jedoch das Auto von Allmendinger wie alle Jahre aus eigener Tasche bezahlt und den Piloten auch nur bis zum 26. Rennen in dieser Saison verpflichtet. Nachdem jetzt die finanziellen Sorgen aufgekommen sind, besteht jederzeit die Gefahr, dass Richard Petty Motorsports auf drei Autos reduzieren wird. Für das kommende Rennen an diesem Wochenende auf dem Michigan International Speedway sind aber noch alle vier genannt.

Die finanzielle Situation könnte auch Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit von Richard Petty Motorsports haben. Schon jetzt hinkt man in der Entwicklung des neuen R6P8-Motors – welchen das andere Dodge-Team Penske bereits das ganze Jahr benutzt – hinterher. Nachdem Kasey Kahne, frustriert über seinen nicht vorhandenen Speed, seinen Chef öffentlich dazu gedrängt hatte, endlich den neuen Motor einzusetzen, erlebte dieser seine Feuertaufe bei Richard Petty Motorsports zwei Wochen zuvor beim Rennen in Dover. Kahne war begeistert über die Zusatz-PS und holte Platz 6. Das Team hat aber nicht genügend Motoren in Produktion, so dass Kahne und seine Teamkollegen letzten Sonntag auf dem Pocono Raceway wieder die alten Antriebe fahren mussten. Es ist auch noch nicht klar, ob man in Michigan mit den neuen Motoren antreten wird.

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