Boris Said gewinnt dramatisches Fotofinish
Boris Said liess sich im Ziel feiern
Nach mehr als drei Stunden Renndauer boten die Fahrer derNationwide Series den kanadischen Fans auf der Île Notre-Dame ein denkwürdigesFinale. Kurz vor dem Rennende musste die NASCAR das Rennen noch einmal komplettunterbrechen. Eine Ölspur auf der Strecke bedurfte längerer Behandlung, bevordas Feld noch einmal für zwei Runden auf die Reise geschickt wurde.
In Führung liegend bis dahin Robby Gordon. Das fahrerischeMultitalent pokerte und setzte sich dank eines ausgelassenen Boxenstopps an dieSpitze. Gordon hoffte, sein Boxenfenster weiter ausdehnen zu können und so denSieg abzustauben. Doch der Toyota-Pilot verpokerte sich und rollte zwei Rundenvor Ende, kurz nach dem entscheidenden Restart ohne Sprit aus. Zuvor hatte ihnbereits Boris Said kassiert, der nun den Sieg vor Augen hatte. Auf Platz zweilag nach dem Ausfall Max Papis, vor dem Lokalmatador Jacques Villeneuve. Alledrei Fahrer an der Spitze warteten noch auf ihren ersten Sieg in der Nationwidebzw. in der NASCAR-Serie.
Die Konkurrenten in Saids Rückspiegel wurden eine Runde vorSchluss immer grösser. Doch dann startete Jacques Villeneuve auf einmal seinenAngriff auf Max Papis. Der einstige Indy-500- und Formel-1-Champion ging anPapis vorbei. Doch dieser kreuzte seinen Weg und erkämpfte sich den zweitenPlatz zurück.
Boris Said konnte für kurze Zeit durchatmen. Nach derHaarnadelkurve in Richtung der langen Geraden wurde es dann aber eng für denFord-Piloten. Am Ende der langen Geraden zog Max Papis dank deutlich späteremBremspunkt an Said vorbei und übernahm die Spitze. In der darauffolgendenSchikane zahlte er aber den Preis. Said konnte eine deutlich bessere Liniefahren, während Papis in Richtung der berüchtigten «Wall Of Champions»driftete. Beide Autos nun Seite an Seite in Richtung Ziellinie. Die letztenhundert Meter ähnelten einem Viertelmeilenrennen, in dem Boris Said am Ende um0,012 Sekunden die Nase vorne hatte.
Für den 47-jährigen Said war es der erste NASCAR-Sieg seitseinem Erfolg in Sonoma in der Truck Series 1997. Und das, obwohl in Villeneuveim ersten Renndrittel nach Bremsproblemen sogar umdrehte.
Das Rennen insgesamt war mit sieben Gelbphasen, die vorallem in der Anfangsphase wüteten, ziemlich zerfahren. Lediglich 27 von 43Autos sahen die Zielflagge. Die meisten Rennrunden führte Carl Edwards an,bevor ihn spät ein technisches Gebrechen alle Siegchancen nahm. Vierter wurdeBrad Keselowski vor Paul Menard. Keselowskis Führung in der Meisterschaftbeträgt mittlerweile 365 Punkte.