Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Moretti/Bloéb: Das grosse Ziel ist erreicht

Von Otto Zuber
Die Erlösung am Ziel: Bloéb, «Kini» und Moretti

Die Erlösung am Ziel: Bloéb, «Kini» und Moretti

Nach elf Etappen haben die beiden Schauspieler Tobias Moretti und Gregor Bloéb ihre erste Marathon-Rallye beendet. Die Stimmen zum geschafften Abenteuer beim Africa Race.

Verflucht, verdammt, geliebt, gehasst und am Ende bewältigt haben Tobias Moretti und Gregor Bloéb die 13 Tage Rallye-Wahnsinn beim Africa Race von Paris nach Dakar. Zwischen dem Start am 26. Dezember in der französischen Hauptstadt und der Zielankunft im Senegal haben die Brüder fünf Länder durchquert, in elf Etappen jenseits der 6 000 Kilometer auf dem Motorrad zurückgelegt und mehr als nur einmal den inneren Schweinehund besiegt.

Tobias Moretti: «Ich bin sehr froh, dass wir wieder raus sind aus dieser merkwürdigen Sand- und Dünengegend, denn da kann man sich ganz schön verlieren drin, im wahrsten Sinne des Wortes. Peu à peu bekommt man ein Gefühl dafür und das Gemeine ist, dass man zwar viel trainiert hat, sonst hätten wir das gar nicht bis hierher geschafft, immer am Limit, aber eigentlich kann man erst Motorradfahren nach dem Rennen. Wenn’s vorbei ist, dann beherrscht man das Ding. Jetzt am Ziel bin ich wirklich happy!»

Gregor Bloéb: «Es ist wie bei den Sportlern, ich kann das noch gar nicht realisieren. Das kommt alles immer erst viel später. Es war mir eigentlich gestern schon klar, da ist dieser grosse Fels, das Sandkorn, runtergefallen. In dem Moment war alles cool. Wir haben wirklich brav und hart gearbeitet dafür und es ist lässig, wenn es dann aufgeht. Die Belohnung ist einfach da. Es ist nicht irgendetwas, wofür ich mein Leben lang hausieren gehe. Es ist ein weiterer Abschnitt in meinem Leben und es ist ein sehr, sehr schöner. Ich nehm’s mit in meinem ganzen Erlebten. Es ist ein Teil davon.»

Heinz Kinigadner mit kleiner Kritik und viel Lob

Teamchef Heinz Kinigadner hatte die beiden Schauspieler mit intensivem Training auf das Abenteuer in der Wüste Afrikas vorbereitet. «Grossartig. Natürlich war mein Ziel, die beiden nach Dakar zu bringen, aber dass wir sie ohne Tagesausfall, ohne wirklich gröberen Rettungseinsatz hierher bringen, das ist schon auch für mich überraschend», gab die österreichische Offroad-Legende zu.

«Das Rennen zeigte im Endeffekt ihren Kämpfergeist, den sie des Öfteren gebraucht haben. Speziell Tobias, der sich das Leben durch sein 'oberorganisiert sein' nicht gerade leicht macht. Zwischendurch hat ihm das sicher die eine oder andere Aktion leichter gemacht, aber wenn man sich gesamt ansieht, was er da an Energie und Anspannung verbrannt hat, dann weiss ich nicht, ob das ein wirklich guter Weg war», kritisiert «Kini» seinen Schützling. «Jetzt sind beide da, beide wohlauf, beide keinen grösseren Crash gehabt, der mit irgendwelchen gröberen Verletzungen verbunden war, was eigentlich die grösste Gefahr war.»

Kinigadner: «Somit ist das Plansoll zu hundert Prozent erfüllt. Nicht nur zu hundert Prozent, denn der Gregor war zwischendurch – am Ende nicht mehr – ein richtiger Rennfahrer, der nicht nur ums Überleben gekämpft hat, sondern wirklich um Platzierung. Das hat uns alle sehr, sehr positiv überrascht. Das war schon das Highlight der Geschichte. Das nächste Highlight waren die letzten drei Sandetappen, bei denen uns erklärt wurde, dass eine schwieriger als die andere sein wird, und sie sind aus allen drei gut zurückgekommen.»

Kinigadner erklärte weiter am Zielort in Dakar: «Einmal ist Tobias nach einem Crash schon etwas kleinlaut und fertig ins Ziel eingelaufen, Gregor war bei allen dreien am Ende fertig, aber sie haben alle drei Tage unter den ersten Zehn oder knapp dran absolviert und das war schon eine Top-Leistung. Dafür muss man ihnen wirklich jeden Respekt aussprechen!»

Klaus Kinigadner schreibt Familiengeschichte

Mit Klaus Kinigadner, der auch als Kameramann für die beiden Brüder im Einsatz war, trägt sich nun auch ein echter Kinigadner in die Finisher-Liste bei einer Rallye von Paris nach Dakar ein, die Teamchef Heinz Kinigadner als aktiver Motorsportler bei sieben Anläufen, als die «echte» Dakar noch auf der Originalroute verkehrte, immer verwehrt blieb. Sechs von acht Österreichern schaffen es in die finale Ergebnisliste, insgesamt verblieben 19 Zweiräder in der Wertung.

Im Frühjahr 2013 zeigt ServusTV eine mehrteilige Dokumentation von der gesamten Vorbereitung und dem Rennen unter dem Titel «Africa Race – Zwei Brüder zwischen Paris und Dakar».

Africa Race 2013: Endergebnis nach elf Etappen
1. Martin Fontys (B), KTM, 53:52:24 h
2. Guillaume Martens (NL), KTM, 54:24:49
3. Patrick Arnoult (F) Honda, 55:57:01
6. Klaus Kinigadner (A), KTM, 61:37:17
7. Gregor Bloéb, (A), KTM, 61:46:32
9. Christian Horwarth (A), Yamaha, 65:23:39
10. Tobias Moretti (A), KTM, 68:35:17
11. Joachim Sauer (D), KTM, 70:32:12
...
14. Klaus Pelzmann (A), Yamaha, 75:58:42
...
17. Helly Frauwallner (A), Yamaha, 106:24:73

19 Fahrer im Ziel.

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