Formel 1: Neues Punktesystem wird diskutiert

Duell der Giganten – Titel-High-Noon in Krumbach

Von Toni Hoffmann
Simon Wagner und Hermann Neubauer kämpfen bei der OBM Bucklige Welt Rallye am kommenden Wochenende im alles entscheidenden direkten Duell um ihren jeweils dritten Rallye-Staatsmeistertitel.
Mit der OBM Bucklige Welt Rallye kehrt ein gewichtiges Stück Motorsport-Geschichte nach Niederösterreich zurück. Ausgangspunkt und Mittelpunkt des sechsten und letzten Staatsmeisterschaftslaufs dieses Jahres ist Krumbach im Bezirk Wiener Neustadt-Land. Die Rallye wird laut Veranstalter unter größtmöglicher Rücksicht auf die Umwelt abgehalten.

Signifikant dafür ist u. a. der Start des finnischen WM-Stars Teemu Suninen im Werksboliden Hyundai i20 N Rally1 Hybrid. Im Jahre 2022 gab es in der Rallye-Weltmeisterschaft einen großen Umbruch. Erstmals wurde die Topklasse mit Hybrid-Motoren ausgestattet. Außerdem wird von allen Werkteams in der WM (und auch in Krumbach) zu 100 Prozent nachhaltiger (synthetischer) Kraftstoff eingesetzt. Es ist das erste Mal, dass so ein Top-Auto, das normalerweise nur in der WM zum Einsatz kommt, in Österreich an den Start geht. Dieser Einsatz soll energietechnisch auch richtungsweisend für die Zukunft des Rallyesports in Österreich werden.

Gefahren werden an den Rallyetagen Samstag, 16., und Sonntag, 17. September, insgesamt 12 Sonderprüfungen rund um Krumbach. Samstag acht und Sonntag vier. Spätestens am Sonntag zu Mittag wird dann der Sieger der Rallye bzw. auch der Staatsmeister 2023 feststehen.

«Überflieger», «Powerduo», «Superracer», «Ausnahmepiloten», «Windhunde» – die Liste der Attribute, mit denen sich Simon Wagner und Hermann Neubauer konfrontiert sehen, ist ebenso lang wie verdient. Seit nunmehr drei Jahren beherrschen die beiden Topstars die heimische Rallyemeisterschaft, hetzen sich im Sekundenbereich durch die Läufe und genießen uneingeschränkt die Akzeptanz ihrer Überlegenheit durch die Konkurrenz. Der praktische Gleichschritt, den der Oberösterreicher Wagner und der Salzburger Neubauer an den Tag legen, gipfelte letztes Jahr bei der Hartbergerland-Rallye darin, dass diese am Ende Simon Wagner mit einer Zehntelsekunde(!) Vorsprung für sich entscheiden konnte. Und damit den Grundstein zu seinem zweiten Staatsmeistertitel nach 2021 legte. Ebenso oft (2016 und 2019) konnte sich Hermann Neubauer mit dieser Auszeichnung belohnen.

Die zwei Spitzensportler kennen und schätzen einander, wissen beide, dass 99,9 Prozent Leistung nicht ausreichen, um den jeweils anderen zu besiegen und dass es bei aller Gleichmäßigkeit am Ende nur einen geben kann. Beide halten heuer bei je zwei Siegen. Neubauer, der dieses Jahr zu Skoda wechselte, also auch im Fabrikat des Wettbewerbsfahrzeugs mit Wagner gleichzog, holte sich die Lavanttal-Rallye in Wolfsberg und die W4-Rallye in St. Leonhard am Hornerwald. Titelverteidiger Wagner gewann im Rebenland und in Weiz, liegt vor dem Finale mit 119 Punkten fünf Zähler vor Neubauer.

Der absolute Titel-Showdown steigt zur Freude des Organisators Willi Stengg und des dadurch erhofften Fanansturms also bei der OBM Bucklige Welt Rallye am Wochenende in Krumbach. Rechnungen lassen sich im Vorfeld einige anstellen, vor allem, weil von den letztendlich sechs Saisonergebnissen, das schlechteste gestrichen wird und zudem in Krumbach bei der abschließenden Sonderprüfung (Powerstage) laut Regulativ nicht nur bis zu drei, sondern bis zu fünf Zusatzpunkte vergeben werden.

Fakt ist allerdings: Sowohl Simon Wagner als auch Hermann Neubauer würden sich mit einem Sieg einfach den größten Gefallen tun und jeglichen Spekulationen über den neuen oder alten Staatsmeister den Wind aus den Segeln nehmen! Spätestens Sonntag, dem 17. September, um die Mittagszeit, also zu High Noon, gibt es die Entscheidung. Denn wie schon gesagt: Es kann am Schluss nur einen geben!

Wichtig zur Erklärung von Teemu Suninen: Der von der Austrian Motorsport Federation genehmigte Test-Einsatz von WM-Pilot Teemu Suninen im Hyundai i20 N Rally1 Hybrid hat auf die Entscheidung in der österreichischen Staatsmeisterschaft keinen Einfluss. Der 29-jährige Finne wird bei der Rallye zwar in den einzelnen Sonderprüfungen gewertet und scheint in der Zeitendarstellung auf. In der Gesamtwertung am Ende der Rallye und im Endergebnis wird der Name aber nicht sichtbar sein. (ORM)

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