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Jännerrallye: Entfesselter Lengauer dominiert

Von Toni Hoffmann
Micahel Lengauer

Micahel Lengauer

Der Skoda-Pilot aus Grünbach führt bei der LKW Friends on the road Jännerrallye powered by Wimberger nach bisher acht Prüfungen vor dem Tschechen Filip Mares und Staatsmeister Simon Wagner.

Mit dem erwarteten, weil angekündigten Wetterumschwung ging es heute in der Früh in den zweiten Tag der 37. LKW Friends on the road Jännerrallye powered by Wimberger in Freistadt. Was in flacheren Regionen noch als Regen vom Himmel fiel, blieb in höheren Gefilden als Schnee liegen, was die Reifenwahl für die Teams umso schwieriger machte und sich sowohl in den Abständen als auch in der Dramatik niederschlug.

Denn mit Martin Rossgatterer blieb gleich einmal ein Toppilot auf der Strecke. Der Zweitplatzierte nach dem ersten Tag verlor auf SP 4 in der schneebedeckten Arena Königswiesen seinen Citroen C3 und landete auf dem Dach. Rossgatterer: «Leider sind wir heute mit einem komplett falschen Setup in die Rallye gestartet. Deshalb habe ich umso mehr riskiert und hab‘ mich in Königswiesen unmittelbar vor dem Ziel überschlagen. Zum Glück ist uns nichts passiert, und auch das Auto war noch fahrtauglich.» Zwar brachten er und Copilot Jürgen Heigl mit Hilfe der Zuschauer den Boliden wieder auf die Räder und dann noch dann noch ins Ziel, aber mit einem Rückstand von fast vier Minuten war der Traum von einem Spitzenrang leider ausgeträumt. Mittlerweile sind acht Prüfungen absolviert und nach einem Tausch der Windschutzscheibe und Korrekturarbeiten an der Karosserie rangiert Martin Rossgatterer auf Platz 23.  

Einer der ebenfalls zu kämpfen hatte, war der Staatsmeister himself. Simon Wagner fasste gleich in der Früh auf der SP Pierbach 19 Sekunden Rückstand auf den entfesselt fahrenden Michael Lengauer aus, sah die Problematik aber nicht in den Reifen: «Das hätte schon gepasst. Aber leider waren wir nach einer Änderung der Startreihenfolge erst als zehntes Auto dran. Da hast du mit dem Dreck auf der Straße einfach keine Chance mehr.» Ein Dreher auf SP 6 in Pierbach, wo dann auch noch die Gegensprechanlage mit Copilot Gerald Winter ausfiel, tat ihr Übriges. Als Gesamt-Dritter mit 36 Sekunden Rückstand lauert Simon Wagner aber trotzdem noch auf seine Chance und sieht sie auch: «Ich denke, dass hier am Nachmittag und auch morgen noch sehr viel möglich ist.»

Mit Julian Wagner konnte immerhin der Bruder des Champions Michael Lengauer Paroli bieten, doch auch er blieb vorerst knapp hinter dem Lokalmatador aus Grünbach bei Freistadt zurück. Wagner: «Wir haben in der Früh knapp vor dem Start noch unsere Reifewahl geändert und das hat sich als absolut richtig herausgestellt. Es ist eine sehr schwierige Aufgabe, aber mit Raimund Baumschlager haben wir offensichtlich den besten Reifenspion.» Doch auf SP 6 in Pierbach konnte selbst der beste Fachmann nicht helfen. Ein schleichender Reifenschaden rechts vorne bremste Wagner und kostete enorm an Zeit, warf ihn von Platz zwei auf fünf zurück.

Was bleibt, ist die exzellente Performance von Michael Lengauer, der ja wie Julian Wagner im BRR-Team fährt und nach heute vorerst drei gewonnenen Sonderprüfungen in Führung liegt. Lengauer, letztes Jahr Jännerrallye-Vierter und 2020 sogar Dritter: «Es läuft super für uns. Wir liegen vorne, dürfen aber nicht übermütig werden. Die Rallye ist irrsinnig anspruchsvoll und noch sehr lang.»

Gut gelaunt, weil auch mit weniger Zahnschmerzen als am ersten Tag zeigte sich der Niederösterreicher Luca Waldherr: «Ich bin zufrieden mit dem derzeitigen sechsten Platz. In Pierbach bin ich zwar kurz von der Strecke gerutscht, aber sonst von der Leistung her absolut im Plan.»

Sehr stark präsentieren sich die beiden Gäste Filip Mares aus Tschechien als momentan Zweiter sowie Christopher Ingram aus Großbritannien, der Gesamt-Vierter ist. Mit Kristof Klausz ist ein weiterer hoch gehandelter Ausländer jedoch nicht mehr im Rennen. Der Skoda Fabia des Ungarn gab nach der SP 5 in Königswiesen den Geist ebenso auf wie Klausz dadurch die Rallye.

Still und leise, deswegen aber nicht minder schnell arbeitete sich Martin Fischerlehner nach vorne. Er kletterte vom gestrigen zehnten auf den derzeitigen siebenten Platz. Pech hatte der Jännerrallye-Sieger von 2018 Johannes Keferböck mit einem Dreher auf SP 5, der Super Special in Freistadt. Er liegt momentan auf Rang neun.

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