FIA-Präsidentschaft: Carlos Sainz sr. tritt nicht an
Der aktuelle Ford-Pilot in der Rallye-Raid-Weltmeisterschaft hatte über Monate hinweg sondiert und abgewogen sich um das Amt des FIA-Präsidenten zu bewerben
Nun hat Sainz sr. bekannt gegeben, dass er seinen Hut nicht in den Ring werfen und nicht bei der Ende des Jahres anstehenden Wahl antreten wird.
Im Mai hatte der 63-jährige Dakar-Sieger öffentlich gemacht über eine Kandidatur nachzudenken und einen Wechsel in der aktuellen FIA-Führung zu vollziehen.
Ein von 36 nationalen Motorsportbehörden unterzeichneter Brief hatte signalisiert, dass diese weiterhin Ben Sulayem in seinem Präsidentenamt wünschten. Der akuelle FIA-Präsident sorgte in seinem Amt immer wieder für Kontroversen. Zuletzt hatte er Sara Mariani, die FIA-Direktorin für Nachhaltigkeit, Vielfalt und Integration, letzte Woche entlassen. Sainz unterstrich, dass die «gegenwärtigen Umstände» eine Kandidatur gegen Ben Sulayem nicht zulassen würden. Der Spanier wies zugleich auch auf seine laufenden Dakar-Verpflichtungen hin.
In einem offenen Statement erklärte Sainz:
«Mit dieser Nachricht möchte ich öffentlich bestätigen, dass ich mich endgültig entschieden habe, bei der diesjährigen Wahl nicht für das Amt des FIA-Präsidenten zu kandidieren. Ich habe in den letzten Monaten hart gearbeitet, um die Situation der FIA und die Anforderungen und Komplexitäten, die mit einem so wichtigen Projekt einhergehen, genau zu verstehen. Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die gegenwärtigen Umstände nicht ideal sind, um die Grundlage für meine Kandidatur zu schaffen.
Ausserdem habe ich erkannt, dass eine Kandidatur meine Vorbereitung auf die Dakar erheblich beeinträchtigen würde. Ich möchte mein Engagement für Ford und mein Team nicht schwächen. Diese Bedenken haben mich daher veranlasst, realistisch zu sein und von meinen FIA-Bemühungen vorerst Abstand zu nehmen.
Trotz meines Rücktritts von diesem Rennen hat sich meine Leidenschaft für den Dienst und die Führungsrolle in der Welt des Motorsports nicht geändert. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die FIA-Organisation wichtige Veränderungen braucht, von denen ich aufrichtig hoffe, dass sie in den kommenden Jahren in Angriff genommen werden.
Sowohl der Rennsport als auch die Mobilität sind mein Leben. Ich werde die künftigen Entwicklungen mit großem Interesse verfolgen. Den Sport werde ich weiter unterstützen und versuchen auf jede sinnvolle Weise dazu beizutragen, die Mobilität der Verkehrsteilnehmer auf der ganzen Welt zu verbessern.
Abschließend möchte ich mich bei Ihnen allen für die Unterstützung, Ermutigung und Ratschläge bedanken, die ich in den letzten Wochen erhalten habe. Sie haben mich in meiner Zuversicht bestärkt, meine gegenwärtigen und zukünftigen Ziele weiter anzustreben. Dafür bin ich wirklich dankbar».
Im Moment sieht es so aus, als ob Ben Sulayem alleine für eine weitere Amtszeit auf dem FIA-Sitz kandidieren wird.