Desafio: Etappe von tödlichem Unfall überschattet

Von Matthias Dubach
Bei der WM-Rallye in Argentinien verstarb ein 35-jähriger Fahrer aus Uruguay bei einem Sturz kurz nach dem Start. KTM holt einen Doppelsieg, während Speedbrain-Pilot Paulo Goncalves weit zurückfiel.

Die «Wüstenpassage» nach Chilecito verlangte den Fahrern und der Technik am vierten Tag der Rallye-WM-Veranstaltung Desafio Ruta 40 vor großartiger landschaftlicher Kulisse alles ab. Gleich nach dem Start der Sonderprüfung in der berüchtigten Fiambalá-Etappe, die von der Rallye Dakar bekannt ist, ging es offroad pur ohne jede Fahrspur weiter. Im hügeligen Gelände, das Felsen ebenso bot wie Dünen-Sektionen, waren gute Navigation und auch Glück gefragt. Einmal falsch abgebogen – und man hatte Not, wieder auf den richtigen Weg zu gelangen.

Genau das passierte Speedbrain-Pilot Paulo Goncalves nach rund 70 Kilometern. Er hatte nach dem Start der Sonderprüfung die vor ihm Fahrenden überholt und auch schon einen Abstand zwischen sich und die anderen herausgefahren. Der Portugiese machte das ganz bewusst, um weitere Routine in der Führungsarbeit zu sammeln. Allerdings interpretierte er dann eine missverständliche Roadbook-Note mit einer Änderung des Kurses falsch. Rund acht Kilometer folgte er dem falschen Pfad und musste dann umkehren, um wieder Anschluss zu finden. Das kostete ihn rund 30 Minuten Zeit. Der Portugiese fiel in der Gesamtwertung von Rang 2 auf 7 zurück.

Genau denselben rangmässigen Rückfall hatte am Vortag KTM-Star Marc Coma wegen Navigationsfehlern und eines Benzindruckproblems hinnehmen müssen. Am Donnerstag schlug der WM-Leader mit dem Etappensieg zurück. Kurt Caselli stellte ausserdem mit Rang 2 den Doppelsieg für das KTM-Werksteam sicher.

Top-6 jetzt nahe beisammen

Während Coma Teil des zusammengerückten Sextetts an der Tabellenspitze wurde, fehlen Goncalves als Siebter schon 12:28 min auf den neuen Gesamtleader Hélder Rodrigues (Honda). Der Speedbrain-Fahrer sagte: «Ich war heute super drauf und wollte eigentlich die Führung übernehmen. Mein Bike funktioniert perfekt, ich bin topfit und hungrig, und dann folge ich unglücklicherweise dem falschen Kurs. Aber noch liegen ja zwei Etappen vor uns. Zeit genug, die Scharte auszumerzen.»

Landsmann Rodrigues winkt hingegen bei noch zwei ausstehenden Etappen der erste Gesamtsieg in Honda-Diensten. «Das war ein schwieriger Tag! Es war einfach, bei der Navigation Fehler zu machen. Auch in bin mit ein paar anderen Fahrern mal verloren gegangen, aber am Ende haben wir den richtigen Weg wieder gefunden.»

Nicolás Rojas verunglückt

Die Freude blieb aber selbst bei den an diesem Tag erfolgreichen HRC- und KTM-Teams verhalten. Die Etappe wurde überschattet von einem tödlichen Unfall. Der 35-jährige Nicolás Rojas aus Uruguay stürzte kurz nach dem Start schwer, kurz nach der Ankunft des Rettungsteams konnte nur noch der Tod des Südamerikaners festgestellt werden.

Am Freitag steht die vorletzte und längste Etappe dieser WM-Rallye auf dem Programm. Über 781 Kilometer, davon 455 als Sonderprüfung, müssen die Fahrer absolvieren, bevor es auf der letzten Etappe noch eine Schleife rund um San Juan gibt.

Desafio Ruta 40/RA, Etappe 4

1. Marc Coma (E), KTM, 2:56:25 h

2. Kurt Caselli (USA), KTM, +00:01:50
3. David Casteu (F), Yamaha, +00:03:36
4. Claudio Rodriguez (RCH), Honda, +00:04:38
5. Hélder Rodrigues (P), Honda, +00:05:25
...
7. Francisco «Chaleco» Lopez (RCH), KTM, +00:07:44
...
9. Javier Pizzolito (RA), Honda, +00:12:50
...
12. Paulo Goncalves (P), Speedbrain, +00:20:11

Stand nach vier von sechs Etappen:

1. Rodrigues, 14:07:52 hrs

2. Pizzolito, +00:01:16
3. Caselli, +00:01:39
4. Lopez, +00:02:11
5. Coma, +00:03:17
6. Casteu, +00:04:33
7. Goncalves, +00:12:28

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