Le Mans-Sieger Romain Dumas fährt Dakar mit Ford
Roman Dumas hat bisher eine schon sehr beeindruckende Motorsportkarriere hingelegt. Der vielseitige Pilot hat bei zahlreichen prestigeträchtigen Rennen triumphiert. Dumas startete 23 Mal beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. In 2010 fuhr er im Audi zusammen mit Timo Bernhard und Mike Rockenfeller sowie in 2016 im Porsche mit Marc Lieb und Neel Jani zum Gesamtsieg. In den Jahren 2007, 2008 und 2009 gewann er zudem die 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Der Tausendsassa siegte auch bei den 24-Stunden von Spa-Francorchamps.
Mit Norma Spyder-Protoypen gewann er das legendäre Pikes Peak-Bergrennen in den USA in 2014, 2016 und 2017 gleich drei Mal. Im Jahre 2018 stellte er bei seiner Triumphfahrt in Colorado im Volkswagen I.D. einen neuen Rekord auf. Der Generalist war auch schon im Rallyesport erfolgreich unterwegs.
Jetzt wagt sich Dumas schon mit seinem neunten Start bei der im Januar anstehenden Dakar wieder einmal aus der Komfortzone. «Die Dakar ist für mich eine ganz persönliche Herausforderung. Ich komme zurück um mich weiter zu verbessern. Das Ziel ist es immer zu lernen um schneller und schneller zu werden». Der Veteran gibt zu: «Die Off Road-Wüstenrennen sind nach wie vor ein Motorsportterrain in dem ich mich am wenigsten zu Hause fühle».
Dumas liebt aber die Herausforderungen schon über Jahrzehnte hinweg. Die Challenge die Prototypen in Le Mans bei einem Tempo von weit über 300 Kilometern pro Stunde zu fahren oder mit einem elektrischen Boliden am Pikes Peak-Kultbergrennen die Acht-Minuten-Marke zu knacken wird jetzt neu mit den Einsätzen in Mexiko und in Saudi Arabien fortgesetzt.
Dumas wird bei der jetzt anstehnden Baja auf der mexikanischen Halbinsel Calfornia zunächst mit einem seriennahen Ford Ranger Raptor mit Stahlkarosserie und Nummernschild teilnehmen. Bei der Dakar steuert er dann einen für den Gesamtsieg fähigen Ford Raptor T1+.
Erst im September fiel seine Entscheidung an der Baja 1000 teilzunehmen, quasi in letzter Minute. Der Rennsportklassiker wird in seiner 58. Auflage vom 10. bis 16. November über eine Distanz von 1600 Kilometern ausgetragen.
Der späte Beschluss bedeutet auch etwas Chaos für Dumas in den nächsten Wochen, aber die zusätzliche Herausforderung wird von ihm als Teil des Sports akzeptiert. Dumas gesteht aber ein: «Ich fühle mich schon ein bisschen wieder wie ein Anfänger».
Er wird zunächst die Baja 1000 in einem Ford Ranger Raptor in Angriff nehmen, der wettkampftauglichen Version des Seriengeländewagens. Dumas wird die erste Hauptetappe fahren und dann an seine Teamkollegen das Auto weiterreichen. Zusammen mit Brad Lovell hat er momentan nur einmal den Wüstenrenner getestet. «Meine Zielsetzung ist es, einfach einen sauberen Job zu machen», erläutert Dumas.
In Marokko bereitete er sich kürzlich bereits in einem Ford Raptor T1+ auf die Dakar vor. «Während der Ranger Raptor noch ohne größere Umstellungen zu fahren ist, gestaltet sich das Fahren am Limit mit dem T1+ schon ziemlich extrem. Das V8-Biest wurde auch eigens für die Rally Raid-WM entwickelt und gebaut», vergleicht der Mann aus der südfranzösischen Cevennen-Stadt Ales.
«Der Ranger verfügt als Quasiserienauto über ein rudimentäres Rahmenchassis, der Raptor T1+ ist hingegen ein reiner Prototyp. Man kann nicht mit beiden Autos mit der gleichen Intensität fahren».
Er vergleicht die beiden Boliden weiter: «Der Ranger verlangt Ruhe. Für den Raptor T1+ braucht es hingegen Präzision im Chaos». Beide Wüstenrenner erfordern etwas, welches Dumas von anderen Motorsporteinsätzen her nicht kennt: einen Beifahrer im Auto.
Für Baja anstehende Baja wünschte er sich ausdrücklich einen amerikanischen Beifahrer, der die mexikanische Wüstenlandschaft schon kennt kennt. Dumas gibt ungezwungen zu: «Ich bin erst einmal hier um zu lernen. Die Wüste ist mein Klassenzimmer».










