Der Speed überrascht mich

Kolumne von Stefanie Szlapka
Die Navigation bei der Silk Way hat es in sich.

Die Navigation bei der Silk Way hat es in sich.

Dirk von Zitzewitz erzählt im Interview über die Probleme nach der achtmonatigen Rennpause.

Die Silk Way Rallye ist für Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz das erste Rennen nach ihrem Erfolg bei der Dakar. De Villiers musste sich wenige Wochen später einer Bandscheiben-OP unterziehen. Bisher konnte das Duo nicht an seine Leistung anknüpfen. Das liegt aber auch an der besonderen Charakteristik der Strecken.

Nur ein Tagessieg und Vierter in der Gesamtwertung. Die Silk Way Rallye scheint kein gutes Pflaster für Giniel de Villiers und dich zu sein?
Sportlich bin ich mit unserer Leistung noch nicht zufrieden. Wir machen beide einfach noch zu viele Fehler. Wir haben bisher einfach unseren Rhythmus noch nicht gefunden. Schließlich darf man nicht vergessen, dass wir fast acht Monate in keinem Rennwagen saßen. Da treten nun mal Probleme auf, bis man wieder drin ist. Giniel hat auch noch nicht den Fitnessstand erreicht, den er vor den Rücken-OP hatte.

Hattest du mit solchen Problemen gerechnet, oder dachtest du, es wäre einfacher?
Um ehrlich zu sein, dachte ich, es wäre einfacher. Ich muss aber auch zugeben, dass ich über den Speed von Nasser und Carlos wirklich überrascht bin. Um mit ihnen mitzuhalten, müssen wir absolut am Limit fahren. Doch um das zu erreichen, muss man regelmäßig im Rennwagen sitzen. Uns fehlt momentan einfach die Erfahrung mit dem Auto. Ein Rennen im Jahr funktioniert einfach nicht.

Woran hakt es denn genau?
Wir kennen nicht das Limit des Autos und was es genau kann. Du fährst zum Beispiel auf Löcher zu und weißt nicht, wie schnell du durchfahren kannst, ohne dass dem Auto etwas passiert. Dann bremst man einfach früher, auch die Reaktionsschnelligkeit ist beeinträchtigt. Besonders bei hohen Geschwindigkeiten – das betrifft Fahrer und Beifahrer.

Die Autos im Off-Road-Sport sind immer schneller und stabiler geworden. Wenn man nur eine Sekunde nicht aufpasst, oder zu früh bremst hat man viel Zeit verloren. Da reicht eine Sekunde pro Kilometer. Das klingt im ersten Moment nicht viel, aber am Ende kommt einiges zusammen.

Die Silk Way Rallye scheint euch auch vom Charakter der Strecken nicht zu liegen?
Ich bin überrascht, wie hoch die Durchschnittsgeschwindigkeit ist. Giniel und mir liegen eher technische Prüfungen, die auch härter sein können. Für diese hohen Geschwindigkeiten fehlt zur Zeit einfach noch das Selbstbewusstsein. Bei hohem Speed wirken sich kleine Fehler immer schwerer aus.

Was macht die Silk Way Rallye navigatorisch zur Herausforderung?
Ich muss es immer wieder sagen: der hohe Speed, durch den man sehr wenig Zeit hat, zu reagieren. Dazu kommt noch die Staubentwicklung, die es den folgenden Fahrzeugen einfacher macht, einem zu folgen. Leider hat auch das Roadbook immer wieder Schwächen. Es gibt immer eine Stelle, die nicht so ganz eindeutig ist. Als Beifahrer sitze ich auf glühenden Kohlen, da ich schon fast Angst vor dieser Stelle habe. In dem Moment fehlt einfach eine Information, die du dem Fahrer nicht geben kannst.

Aber auch die Landschaft macht die Navigation schwer. Es sieht auf vielen Prüfungen alles Gleich aus und auf dem flachen Gelände gibt es nur wenig Hinweise und Anhaltspunkte. Außerdem ist der Boden hier sehr hart, wodurch man keine Spuren der Konkurrenten sehen kann.

Auf der sechsten Etappe musstet ihr in ein Dünenfeld durchqueren. Was steht im Vordergrund? Die Navigation oder wie der Fahrer am besten über die Düne kommt?
Der Fahrer muss den Weg finden. Aber es ist meine Aufgabe, ihn dabei in der richtigen Richtung zu halten. Ich sage ihm, ob er sich mehr links oder rechts halten muss. Meistens halten wir beide nach einem guten Weg Ausschau. Aber er muss sich in dem Freiraum bewegen, den ich ihm lasse.

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