SM: Nicolas Althaus gleicht aus

Von Philipp Wyss
Nicolas Althaus siegte beim «Heimspiel»

Nicolas Althaus siegte beim «Heimspiel»

Saisonauftaktsieger Ivan Ballinari muss sich beim Critérium Jurassien seinem Peugeot-Markenkollegen geschlagen geben.

Der Regen prasselte ungehemmt auf das Siegerpodium in Delémont herab, trotzdem strahlte Nicolas Althaus bis über beide Ohren. Der Bernjurassier nahm bei seiner Heimrallye Critérium Jurassien erfolgreich Revanche für die Niederlage beim Saisonauftakt im Pays du Gier und verwies seinen grossen Titelrivalen Ivan Ballinari auf den zweiten Platz. Damit führen die beiden Peugeot-207-S2000-Piloten nun punktgleich das Meisterschaftsklassement an.

Die erste Etappe verlief allerdings nicht ganz nach dem Gusto von Althaus. Wie am folgenden Samstag spielte auch bereits am Freitag das typische Aprilwetter mit stetig wechselnden nassen und trockenen Phasen eine entscheidende Rolle. Althaus verzeichnete einen Dreher, rauschte zudem bei einer Haarnadelkurve geradeaus durch die Streckenbegrenzung und benötigte dann einige Sekunden, um den Rückwärtsgang reinzukriegen. Am Ende von Etappe eins lag der Lokalheld 18,6 sec hinter dem führenden Ballinari und auch noch hinter Michaël Burri (ebenfalls Peugeot 207 S2000) auf Platz 3. Burri, wie Althaus ein Bernjurassier, liess es sich nicht nehmen, beim «Crité» ein SM-Gastpiel zu geben. Der 26-Jährige fokussiert sich 2012 auf vereinzelte WM-Einsätze. Langstreckenspezialist Jonathan Hirschi bildete das Schlusslicht des führenden 207-Quartetts, allerdings nur, weil ihn ein Platten auf der letzten Freitagsprüfung um zwei Plätze zurückgeworfen hatte. Auf der zweiten Prüfung der Samstagsetappe war für Hirschi dann wegen eines defekten Kühlers die Rallye zu Ende.

Nur eine WP später erwischte es auch Michaël Burri, nachdem er mit zwei Bestzeiten zuvor noch die Führung im Klassement übernommen hatte. «Ich fuhr etwas zu schnell in eine Kurve, touchierte die Leitplanke und kam etwas ins Schleudern. Deshalb habe ich die gleich folgende Kurve nicht mehr erwischt.» Chassis und Aufhängung wurden beim Ausritt in Mitleidenschaft gezogen und Burri musste aufgeben.

Somit reduzierte sich das Duell um den Sieg auf Ballinari und Althaus. Der Tessiner spielte dabei die falsche Karte, indem er am Samstagmorgen trotz teilweise noch nassen Streckenbedingungen mit Slicks ausgerückt war. «Das war ein tüchtiger Schuss in den Ofen», musste der Vizemeister 2011 danach zugeben. Althaus übernahm auf WP 6 die Spitze und reihte danach Bestzeit an Bestzeit. Ballinari hatte nichts mehr entgegenzusetzen. «Hier beinahe vor meiner Haustüre zu gewinnen, ist natürlich immer ein sehr emotionaler Moment für mich», gab der Sieger im Ziel zu Protokoll.

Platz 3 hinter Ballinari eroberte Sébastien Carron im Renault Clio S1600. Aber nur deshalb, weil die Rallye mit Ruedi Schmidlin neben Burri noch eine zweite tragische Figur zu verzeichnen hatte. Der Baselbieter im betagten Mitsubishi Lancer Evo VIII zeigte eine fantastische Leistung und setzte sich zu seiner eigenen Überraschung auf Platz 3 fest, bis in der drittletzten WP – wieder mal – die Hinterachse des Lancer den Beanspruchungen nicht mehr standhielt und den Traum vom Podiumsplatz platzen liess. Bester Gruppe-N-Pilot wurde damit hinter Florian Gonon (Citroën DS3 R3T) und Pascal Perroud (Renault Clio S1600) mit Gesamtrang 6 der Aargauer Urs Hunziker. «Platz 5 war das Ziel, aber angesichts dieser schwierigen Bedingungen darf ich zufrieden sein. Gegen Ruedi war hier nichts auszurichten, der war unglaublich schnell. Sein Ausfall tut mir leid, aber das kompensiert meinen Nuller beim Saisonauftakt.»

Im ersten Lauf der auf diese Saison hin neu ins Leben gerufenen Junioren-SM (einheitlich auf Renault Twingo R1) setzte sich der Walliser Thomas Joris vor Fabien Richard und Kim Daldini durch. Joris hatte im Ziel nur knapp über eine Minute Rückstand auf den letztjährigen Schweizer Meister Laurent Reuche, der zu Promozwecken ebenfalls in einem Twingo angetreten war. Noch nicht auf Touren kamen die beiden Deutschschweizer Vertreter im Junioren-Championat, die Berner David Finger und Stefanie Saurer. Am Ende belegten sie die Plätze 8 und 11.

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