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Air Race-WM: Hannes Arch wird posthum WM-Dritter

Von Rob La Salle
Archs Lebensgefährtin Miriam Höller nahm die Trophäe für den dritten WM-Rang im Namen von Archs Familie und Team entgegen

Archs Lebensgefährtin Miriam Höller nahm die Trophäe für den dritten WM-Rang im Namen von Archs Familie und Team entgegen

Einzig um den dritten WM-Rang hätte beim Red Bull Air Race-Finale in Las Vegas noch gekämpft werden können. Wegen stürmischer Bedingungen musste das achte Rennen jedoch in der «Round of 14» abgebrochen werden.

Der Las Vegas Motorspeedway war bereits 2014 ein schwieriges Terrain für die Red Bull Air Race-Weltmeisterschaft – das Rennen musste damals abgebrochen werden. An diesem Wochenende vereitelte der heftige Wind nicht nur die Durchführung des Qualifyings, sondern sorgte am Sonntag zunächst auch für eine Verschiebung um drei Stunden, bis die Rennleitung schliesslich grünes Licht für den Wettkampf gab. Die Piloten hatten mit äusserst schwierigen Bedingungen und teilweise heftigen Böen zu kämpfen. Zahlreiche Fehler und Strafsekunden waren die Folge.

Nachdem fast alle Piloten, bis auf Nigel Lamb und Matthias Dolderer den Kurs gemeistert hatten, während sich die Pylonen stark zur Seite neigten, musste die «Round of 14» unterbrochen werden. Die Air-Gates wurden vom Wüstensturm der Reihe nach umgeworfen, an eine Fortsetzung des Rennens war nicht zu denken.

Zu diesem Zeitpunkt stand bereits fest, dass der letzte Saisonstopp auf alle Fälle nach der «Round of 14» beendet, aber nur dann auch gewertet wird, wenn alle Piloten den Kurs zumindest einmal absolvieren. Leider blieben die Bedingungen erbarmungslos. Schweren Herzens musste die Rennleitung das Rennen mit dem Sonnenuntergang abbrechen.

Hannes Arch wird WM-Dritter

Vor zwei Wochen, nach sieben der geplanten acht Rennen, hatte sich Dolderer in Indianapolis zum Weltmeister gekürt. Sowohl der Deutsche als auch der Australier Matt Hall auf dem zweiten WM-Rang, wären beim Saisonfinale nicht mehr einzuholen gewesen. Einzig um den dritten Rang hätte beim Saisonfinale gekämpft werden können – hätte es das Wetter zugelassen.

Weil das nicht ging, behielt Hannes Arch den dritten Gesamtrang. Der Steirer war nach dem sechsten Saisonlauf am Lausitzring, das für immer sein letztes sein sollte, bei einem Hubschrauberabsturz tödlich verunglückt. Auch nach dem siebten Stopp in Indianapolis behielt er mit 41 Punkten posthum seinen Podestplatz. In Las Vegas wurde er schliesslich für den dritten WM-Gesamtrang geehrt.

Stellvertretend für den Österreicher nahm Lebensgefährtin Miriam Höller die Trophäe im Namen seiner Familie und des Teams entgegen: «Seine Familie und das gesamte Team sind unglaublich stolz auf Hannes. Er war ein aussergewöhnlicher Athlet, ein extrem wertvoller Mensch, der nicht nur den eigenen Erfolg im Fokus hatte, sondern immer für das gesamte Projekt gelebt und alles gegeben hat.»

Arch flog 2016 zweimal auf den zweiten Platz (Spielberg, Budapest), wurde einmal Dritter (Ascot), sowie je einmal Fünfter (Lausitzring) und Sechster (Chiba). In Abu Dhabi musste der Österreicher eine Disqualifikation im «Final 4» hinnehmen.

Sieben Rennen rund um den Globus

Bis zum eigentlichen Saisonfinale am 16. Oktober in Las Vegas war die Red Bull Air Race-WM 2016 seit Mitte März bei sieben Rennen in sieben Ländern auf drei Kontinenten zu Gast. Nach dem traditionellen Auftakt in Abu Dhabi folgte Archs Heimrennen in Spielberg, wo Dolderer den ersten Master-Class-Sieg seiner Karriere feierte.

Die Rennpiloten der ultimativen Motorsportserie der Lüfte tourten weiter nach Chiba in Japan, zurück nach Budapest, Ascot und zum Lausitzring, bevor es in die Vereinigten Staaten nach Indianapolis ging. Am Ende sicherte sich Dolderer mit drei Siegen (Spielberg, Budapest, Indianapolis), drei zweiten Plätzen (Abu Dhabi, Ascot, Lausitzring) und einem achten Platz in Chiba und mehr als 80 Punkten locker und verdient den Titel.

Nigel Lamb beendet Karriere

Vor allem ein Pilot hätte in Las Vegas noch einmal ordentlich Gas geben wollen: Der Brite Nigel Lamb. Der Weltmeister von 2014, der damals beim Showdown in Spielberg mit Arch hart um den Titel gekämpft hatte, hätte beim Saisonfinale 2016 eigentlich das letzte Rennen seiner Red Bull Air Race-Laufbahn bestritten und noch die Chance auf das Podest gehabt.

Der 60-Jährige kann dennoch auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken. Mit ihm verlässt, nach dem dreifachen Weltmeister Paul Bonhomme 2015, ein weiterer grosser britischer Name die Bühne der Red Bull Air Race-Serie.

WM-Gesamtwertung 2016?

1. Matthias Dolderer (D, 80.25 Punkte), 2. Matt Hall (AUS, 55.75), 3. Hannes Arch (A, 41), 4. Nigel Lamb (GB, 37.75), 5. Nicolas Ivanoff (F, 35), 6. Yoshihide Muroya (J, 31.50), 7. Pete McLeod (CDN, 30.50), 8. Kirby Chambliss (USA, 30.25), 9. Martin Sonka (CZ, 25)*, 10. Michael Goulian (USA, 19.75), 11. Juan Velarde (E, 14.25), 12. Francois LeVot (F, 10), 13. Peter Podlunsek (SLO, 4), 14. Petr Kopfstein (CZ, 4), 15. Cristian Bolton (RCH, 0).
* nachträgliche Disqualifikation wegen zu hoher Drehzahl beim Rennen in Ascot, 6 Punkte für Platz 5 aberkannt.

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