Hannes Arch startet auch in Budapest voll durch

Das wahrscheinlich heisseste Rennen der Saison – sicher was die Temperaturen betrifft – in Budapest feuert den ohnehin schon brisanten Titelkampf noch einmal an. Über 70.000 Zuschauer säumten das Donauufer im Herzen der ungarischen Hauptstadt am gesamten Wochenende und verfolgten die schnellste Motorsport-Serie der Welt hautnah.

Die schwierigste Aufgabe des WM-Spitzen-Trios Paul Bonhomme, Matt Hall und Hannes Arch hatte der Brite in der «Round of 14» zu meistern. In einem prickelnden Duell setzte sich Bonhomme um nur sechs Hundertstel Sekunden gegen den Tschechen Martin Sonka durch, der mit seiner starken Performance als schnellster Verlierer in die Runde der besten 8 einzog.

Der Österreicher Arch liess im ersten Durchgang Juan Velarde aus Spanien locker hinter sich und auch Hall, der bis zu diesem Zeitpunkt in Ungarn ungeschlagen war, warf Michael Goulian aus dem Rennen.

In der Runde der besten Acht bekam es Arch mit dem Titelverteidiger Nigel Lamb zu tun. Der Brite war mit etwas Glück überhaupt in die zweite Knock-out-Session gestolpert: Sowohl er, als auch sein direkter Kontrahent Nicolas Ivanoff aus Frankreich mussten ihre Läufe wegen zu hoher g-Belastung abbrechen, Lamb durfte jedoch wegen des besseren Ergebnisses im Qualifying aufsteigen.

Offensichtlich war dem Weltmeister dieser Fehler keine Lektion, denn auch im Duell gegen Arch machte er dem Österreicher mit dem Überschreiten der maximal erlaubten Belastung von 10 g den Weg frei in das Finale der besten Vier. Der WM-Führende Bonhomme hatte mit einem fehlerfreien Lauf gegen den Deutschen Matthias Dolderer, der Strafsekunden ausfasste, leichtes Spiel.

Im Top-Duell der «Round of 8» zeigte Matt Hall gegen einen starken Martin Sonka schliesslich Nerven. Das für den Australier bis zu diesem Zeitpunkt perfekte Rennwochenende mit Bestzeiten in allen Trainings und im Qualifying endete überraschend und kurz vor einem möglichen Triumph in Ungarn.

Somit lautete die Besetzung des Finales an der Donau Bonhomme, Arch, Sonka, und Pete McLeod. In der entscheidenden Runde legte Arch, der als Zweiter in den Track ging, eine fulminante Zeit vor. Er liess zunächst McLeod hinter sich und war auch von Bonhomme oder Sonka nicht mehr zu schlagen.

Der Österreicher hatte in den Head-to-Head-Duellen zuvor mit Sicherheitsläufen seine volle Routine ins Spiel gebracht und im entscheidenden Moment mit einem starken Lauf eiskalt zugeschlagen: «Insgeheim habe ich die ganze Woche gehofft, dass Matt einen Fehler macht. Er ist konstant schnell geflogen. Ich konnte meinen schnellsten Run genau dann fliegen, als es am wichtigsten war, nämlich im letzten. Ich habe genau gewusst, was ich tun muss, um das richtige Timing zu finden», zeigte sich Arch stolz über seine Leistung und war überglücklich, nun das zweite Saisonrennen gewonnen zu haben.

Ergebnis Rennen Budapest «Finale der besten Vier»

1. Hannes Arch (A)                           59,350
2. Paul Bonhomme (GB)                   59,557
3. Martin Sonka (CZ)                          1:00,658
4. Pete McLeod (CDN)                          1:00,113

WM-Gesamtwertung 2015 (nach 4 von 8 Rennen):

?1. Paul Bonhomme (34 Punkte), 2. Hannes Arch (29), 3. Matt Hall (29), 4. Martin Sonka (16), 5. Pete McLeod (14), 6. Nigel Lamb (13), 7. Matthias Dolderer (12), 8. Michael Goulian (8) 9. Nicolas Ivanoff (6), 10. Peter Besenyei (5), 11. Yoshihide Muroya (4), 12. Kirby Chambliss (2), 13. Juan Velarde, 14. Francois Le Vot.

Heimrennen für Österreich

Für österreichische Fans bietet sich in diesem Jahr – nach den Rennen in Rovinj und Budapest – natürlich in Spielberg die beste Gelegenheit, Hannes Arch live vor Ort anzufeuern. Infos zum sechsten Rennen am 5./6. September am Red Bull Ring in der Steiermark sowie Tickets gibt es Online.