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Chas Mortimer: «MiniGP ist heilloses Durcheinander»
Yamahas erster 500-ccm-Grand-Prix-Sieger, Chas Mortimer, kümmert sich nach seiner aktiven Zeit als Rennfahrer um den britischen Motorradnachwuchs. Nun äußerte er heftige Kritik am diesjährigen MiniGP-Programm.
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Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Anfang dieses Jahres rief die FIM in Kooperation mit der Dorna die FIM MiniGP World Series ins Leben. Dieses Programm dient als erster Schritt auf der "Road to MotoGP" und richtet sich an junge Nachwuchsrennfahrer zwischen 10 und 14 Jahren. Zum Einsatz kommen rund 15 PS starke Ohvale GP-0 160.
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Das Konzept wurde auf Landesebene in Nationen wie Österreich, Italien, Spanien, Malaysia, Frankreich oder Nordamerika realisiert. Die Top-2 jedes Landes dürfen am Ende der Saison nach Valencia reisen, wo im Rahmen des MotoGP-Wochenendes das MiniGP-Weltfinale ausgetragen wird. Dem Gewinner des Weltfinales winkt ein Platz im "Road to MotoGP"-Programm. Auch in Großbritannien sollte die MiniGP-Serie stattfinden, jedoch gab es bei der Umsetzung einige Probleme, wie Chas Mortimer, Yamahas erster 500-ccm-Grand-Prix-Sieger, nun berichtete. "Als was für ein heilloses Durcheinander hat sich doch die FIM MiniGP-Meisterschaft 2022 herausgestellt", klagte Mortimer. Die Serie läuft im Rahmen der britischen Minibike-Meisterschaft, die unter Leitung von Alan Lord steht. "Anfang des Jahres wurde angekündigt, dass der MiniGP nur bei zwei Events, auf dem GP Stowe Circuit und in Cadwell Park, stattfinden soll. Seitdem war von keinem der Organisatoren etwas zu hören, bis drei Wochen vor dem ersten Rennen, als die Anmeldung startete. Zehn Tage vor dem Rennen wurde es dann wenig überraschend wegen fehlender Nennungen abgesagt."
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Mortimer gewann 1972 beim GP von Spanien auf dem Montjuic-Kurs in Barcelona für Yamaha. Er ist der einzige Fahrer in der Geschichte des Motorradrennsports, der Weltmeisterschaftsrennen in den Klassen 125, 250, 350, 500 und 750 gewonnen hat. 1973 kämpfte er gegen den späteren 250-ccm-Weltmeister Dieter Braun, die Saison schloss Mortimer als Sechster ab. Zudem gewann der 73-Jährige von 1974 bis 1976 drei Mal auf der Isle of Man. Seit seinem Rücktritt widmet sich der Engländer der Nachwuchsförderung und betreut unter anderem die Rennfahrerschule seines Vaters.
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Dabei kümmert er sich auch um den 11-jährigen Ethan Sparks, der in dieser Saison in der britischen MiniGP-Serie hätte starten sollen. "Unsere ganze Saison mit Ethan war darauf ausgelegt, dass er diese Serie bestreitet und hoffentlich gut genug abschneidet, um zum Finale nach Valencia zu fahren. Das Ergebnis nach der Event-Absage war ein sehr enttäuschter junger Fahrer, von dem ich sicher bin, dass er im November nach Spanien gegangen wäre."
Mortimer, der in seiner Karriere sieben GP-Siege errungen hat, führte weiterhin aus: "Das i-Tüpfelchen war kürzlich die Ankündigung, dass die Serie wieder läuft. Die drei Rennen, die zu Beginn des Jahres ausgetragen worden sind, zählen dabei für die Meisterschaftswertung. Hinzu kämen noch drei weitere Rennen. Da Ethan auch in der FAB-Meisterschaft fährt, die er mit über 100 Punkten anführt, haben wir nur eines der drei bereits gelaufenen Wochenenden mit einem Sieg, einem zweiten Platz und einem Ausfall wegen eines Kupplungsschadens absolviert." Wie Mortimer berichtete, ist der fünffache TT-Sieger und Inhaber der britischen Ohvale-Vertretung Peter Hickman mit verantwortlich für diese Schieflage. "Ich vermute, Peter ist sich nicht bewusst, dass wahrscheinlich nur einer der aktuellen Top-6 der Meisterschaft beim nächsten Rennen dabei sein wird. Der 9-jährige Wilson Dilks führt die Meisterschaft zwar an, aber er ist offiziell nicht teilnahmeberechtigt, weil er zu jung ist. Tyler Humphries und Lewis Mullens Väter haben sie wegen der erschreckenden Unzuverlässigkeit der 160 Ohvale-Motoren zurückgezogen und Arnie Carr und Laken Payne fahren in Spanien."
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"Die britischen Motorsport-Verbände sollen dazu beitragen, die britischen Youngstar zu fördern und ihre Väter nicht auszubeuten. Die Dorna tut alles in ihrer Macht Stehende, um bei der Förderung zu helfen. Aber leider werden sie von den Verantwortlichen nicht unterstützt, was eine Schande ist", lautete das vernichtende Urteil des ehemaligen GP-Piloten.
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