Patrick Hobelsberger im Kampf mit YART in Brünn

Patrick Hobelsberger in Brünn
Patrick Hobelsberger ist nach dem Umstieg auf die Honda Fireblade nach wie vor im Testmodus und war am vergangenen Wochenende wieder bei der Alpe Adria-Meisterschaft unterwegs, um weitere Erfahrungen im Rennmodus zu sammeln. Wie schon bei seinem ersten Renn-Einsatz auf dem ungarischen Pannoniaring gab es wieder einiges an Teilen zu testen, gegenzutesten und auszusortieren. «Dies hat uns einen extremen Entwicklungsfortschritt gebracht, den wir in Brünn unter Rennbedingungen zum ersten Mal testen konnten», beschreibt Hobelsberger sein Wochenende.
Einen ähnlichen Plan hatte auch das zweifache EWC-Weltmeister-Team YART. «Somit wurden aus einem Barni Racing Superbike von Michal Filla gleich zwei Superbikes, gegen die wir dieses Wochenende antreten mussten», so der Honda-Fahrer. Das Brünn-Event war das erste Mal, dass bei der Alpe Adria das Superbike-Format eingeführt wurde. Dies bedeutete, ein Hauptrennen am Samstag, am Sonntagmorgen ein Sprintrennen und am Nachmittag das zweite Hauptrennen.
«Der Freitag startete für uns sehr entspannt, wir nahmen uns viel Zeit, um die neuen Chassis-Komponenten zu verstehen und diese abzustimmen», erzählt Hobelsberger. «Ein sehr großes Fragezeichen für alle Teilnehmer war die Reifenstandzeit, denn die Strecke war brandneu geteert. Somit haben wir gesamt drei Rennsimulationen auf drei verschiedenen Reifenmischungen gemacht und konnten den Freitag auf P2 hinter dem YART-Yamaha Werksteam mit Karel Hanika belegen.»
«In der Nacht von Freitag auf Samstag konnten wir erneut einige Verbesserungen finden und zusammen mit Pema Suspension unser Setup Stück für Stück verbessern», geht Hobelsbergers Bericht weiter. «Dies hat super funktioniert und ich konnte im Quali die Poleposition belegen mit einer Zeit von 1.58,4 min. Dicht dahinter waren Karel Hanika (YART) und Michal Filla (Spark Racing Team).»
Beim Start ins erste Rennen gingen Hanika und Filla an Hobelsberger. «Es ist genau das eingetreten», so der Bayer, «was mir die meisten Kopfschmerzen bereitet hatte. Zwei Superbikes zu überholen. Durch die langen Geraden und den deutlichen Leistungsvorteil der Superbikes war dies mit einer Stock-Honda eine extreme Herausforderung. Bis knapp zur Rennmitte lag ich auf dem dritten Platz hinter Hanika und Filla, konnte taktisch Reifen sparen und im engen Infield Richtung Omega an beiden vorbeigehen. In den letzten Runden hatte ich eine Lücke von knapp zwei Sekunden, die ich bis zum Zieleinlauf verteidigen konnte.» Damit war der erste Sieg für Patrick Hobelsberger schon mal eingetütet.
Beim Sprintrennen wiederholte sich das Spiel. Durch die geringe Distanz von sechs Runde hatte sich Hobelsberger für die weichste Reifenmischung entschieden, um zügig in den Angriffsmodus schalten zu können. «Dies hat perfekt funktioniert», heißt es in Hobelsbergers Bericht, «und ich konnte bereits in Runde 2 die Führung übernehmen. Bei noch zwei zu fahrenden Runden merkte ich, dass wir mit der Reifen-Entscheidung ein zu großes Risiko eingegangen sind und ich kaum noch pushen konnte. In der letzten Runde konnte ich die ersten zwei Manöver von Hanika abwehren, aber auf der Gegengeraden hatte ich keine Chance und belegte am Ende Platz 2 mit 0,11 Sekunden Rückstand.»
In zweiten Rennen griff Hobelsberger in die Trickkiste. In der ersten Runde schnappte er sich Hanika, in der zweiten Runde war Filla fällig. Die Anpassungen an der Honda-Elektronik hatten einen Anteil an dem gelungenen Manöver. «Somit konnte ich endlich von Anfang an mein Rennen fahren und mich mit konstant tiefen 1,59er Zeiten von den Verfolgern absetzen. Das zweite Hauptrennen konnten wir erneut mit Abstand gewinnen und uns so revanchieren», so sein Kommentar nach Rennen Nr. 3.
«Ein grandioses Wochenende», versichert er. «Das eigene Team funktioniert absolut Weltklasse, jeden Tag wird extrem hart gearbeitet und den ‚Behind the Scene-Aufwand‘, den wir betreiben, dürfte man gar nicht veröffentlichen. Ein großer Dank geht an alle Sponsoren und Unterstützer, die in den harten Winter-Monaten an mich geglaubt haben und mich weiterhin extrem unterstützt haben. Das Vertrauen und der Support zahlen sich bereits aus.»