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Richard Speiser: Erstes BMW-Custombike bald käuflich

Von Ivo Schützbach
«Da es die Motorräder, die ich mir vorstelle, bisher nicht gegeben hat, habe ich angefangen sie nach eigenen Wünschen und Vorstellungen umzubauen», sagt der ehemalige Weltklasse-Fahrer Richard Speiser.

Der Börwanger Richard Speiser hat in seiner kurzen Bahnsportkarriere beinahe alles erreicht: 2010 wurde er Dritter in der Langbahn-WM, im Jahr darauf Vizeweltmeister.

Die Langbahn-Teamweltmeisterschaft gewann er mit Deutschland von 2009 bis 2011 dreimal in Folge.

In der Grasbahn-EM wurde er 2008 Zweiter, 2013 Dritter, zudem in der Deutschen Langbahn-Meisterschaft 2013 Vize.

Dass er nicht noch mehr Erfolge einfahren konnte, ist mehreren Verletzungen geschuldet. Seine schlimmste erlitt Speiser am 13. Juli 2014 beim Langbahn-GP in Marmande, seinen Rücktritt erklärte er im Februar 2015.

Diplom-Ingenieur Speiser blieb dem Sport auch durch sein Technikinteresse immer verbunden, für viel Aufsehen sorgte er mit seiner BMW bei Testfahrten auf den Langbahnen in Herxheim und Mühldorf.

«Ich bin vom Typ her Rennfahrer», grinste der Allgäuer. «Ich brauche Wettbewerb, Herausforderungen, Anerkennung und Rückschläge. Ich bin laufend am Testen wo die Grenzen liegen und versuche diese immer weiter zu verschieben und zu pushen. Das muss ich aber nicht mehr unbedingt auf der Rennbahn ausleben, ich lebe meinen Killerinstinkt beruflich aus. Ich sitze zwar im Büro und die größte Gefahr ist mittlerweile, dass ich vom Bürostuhl falle oder Bauchspeck ansetze. Aber ich bin nicht der Typ, der früh morgens kommt und seine Arbeit runterleiert, um nach 8,5 Stunden ausstempeln zu können.»

«Bei mir muss was passieren», unterstrich Speiser gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich will etwas Neues entwickeln, verbessern, schneller, höher, weiter. Früher konnte ich das auf der Rennbahn ausleben. Mittlerweile habe ich mich zum Abteilungsleiter Konstruktion & Entwicklung hochgearbeitet und kann da Projekte und Neuentwicklungen umsetzen und verwirklichen. Das zwar im Bereich Lebensmittelmaschinen und nicht im Motorrad- oder Automobilbereich, dafür kriege ich jetzt am eigenen Leib mit wie gut es ist, in einem soliden, nicht so spektakulären Bereich zu arbeiten. Essen und das Essen verpacken müssen die Leute immer. Gerade jetzt in der Corona-Zeit hat die Folienverpackung wieder angezogen, nachdem durch Greta jeder lieber unverpackt kaufen wollte. Die ganzen Hygienevorschläge sind ja das, was wir beim Arbeiten an den Maschinen sowieso ständig umsetzen.»

Der 33-jährige Allgäuer weiter: «Dazu habe ich mir während meiner Rennfahrerkarriere eine komplette Werkstatt mit den wichtigsten Maschinen von Drehbank über Fräsmaschinen bis zu Schweißgeräten eingerichtet. Meine Leidenschaft für Motorräder ist immer noch vorhanden – vor allem das Arbeiten, Entwickeln und Verbessern daran. Da es die Motorräder, die ich mir vorstelle, bisher nicht gegeben hat oder sie nicht bezahlbar waren, habe ich angefangen, mit meinem Dad und meinem Onkel eine alte BMW K100 Baujahr 1985 nach eigenen Wünschen und Vorstellungen umzubauen. Mittlerweile bauen wir die dritte BMW um, nachdem ich immer wieder Visitenkarten im Tankdeckel stecken habe, ob ich das Motorrad nicht verkaufen möchte. Als nächstes werden wir das erste Kundenmotorrad bauen. Wir haben den Vorteil, dass wir umsetzen können was man gerne hätte, der Markt aber nicht bieten kann – also ein reines Custombike. Dazu habe ich als Ingenieur die Mittel, Wege und Erfahrung, Sonderlösungen zu konstruieren und zu bauen. Um das ganze beim TÜV eintragen zu können. Die kennen mich da mittlerweile ganz gut und wissen, dass ich keine Basteleien bringe. Mit der guten Meinung sind auch mal unkonventionelle Lösungen im Fahrzeugschein eintragbar. Zu sehen sind diese Umbauten auf Facebook auf meiner Seite Speiser-Racing.»

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