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Honda verspätet, erst jetzt wird erster Motor gebaut!

Von Ivo Schützbach
Das Honda World Superbike Team ging davon aus, dass es vor Weihnachten die neue Fireblade SP2 bekommt. Doch erst letzten Freitag trudelten die Maschinen aus Japan ein. Was das für Bradl und Hayden bedeutet.

Vom 23. bis 25. Januar testet das Honda-Team mit Nicky Hayden und Stefan Bradl neben fast allen anderen Spitzenteams in Jerez. Der ohnehin schon knappe Entwicklungsplan für die neue Honda Fireblade sah vor, dass das Ten-Kate-Team die Maschinen vor Weihnachten bekommt, um vier Wochen später das Roll-out zu wagen.

Aus vier Wochen wurden zwei, die Bikes aus Japan trafen erst vergangenen Freitag in der Werkstatt in Nieuwleusen ein – im Honda-Werk gibt es Verzögerungen bei der Produktion.

«Jetzt haben wir wirklich viel Arbeit», stöhnte Pieter Breddels, der Technical Manager des Honda-Teams, im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wirkliche Probleme verursacht uns das aber nicht. Wir hatten die CAD-Zeichnungen vom Motor, Cosworth konnte bereits anfangen. Auch die Zeichnungen für die Verkleidung lagen vor, viele Lieferanten fangen erst heute wieder mit der Arbeit an. Es geht noch, kritisch werden trotzdem die Fertigstellung der Verkleidung und der Motoren.»

«Eine Verkleidung braucht viel Zeit», erklärte der großgewachsene Niederländer. «Du musst alles genau vermessen, Prototypen bauen, dann alles anpassen. Wir können auch erst jetzt den ersten Motor bauen. Dieser geht dann auf den Prüfstand, dann wird ein Mapping für das Drehmoment entworfen. Wenn wir keine Probleme bekommen, können wir den Zeitplan einhalten. Das Roll-out in Jerez klappt, am kritischsten wird die Verkleidung – wie viel Stück von der neuen wir haben werden.»

Gibt es aerodynamisch einen großen Unterschied zur bisherigen Verkleidung? «Das weiß ich noch nicht», so Breddels. «Wir haben noch keinen Aerodynamik-Test gemacht.»

Als Grundlage für das neue Chassis dienen die Daten des bisherigen. Aufgrund dessen weiß das Team, in welche Richtung es arbeiten muss. Breddels: «Von Honda Japan bekamen wir grundlegende Aussagen zum Chassis. Wir vermessen jetzt alles selber und machen dann einen Vergleich zwischen den Chassis’ von 2016 und 2017. Erst dann werden wir verstehen, was wirklich Sache ist. Und natürlich, wenn die Jungs damit gefahren sind.»

Enorme Verbesserungen erwartet sich das Team vom neuen Motor, die Rennversion soll über 10 PS mehr liefern als die bisherige. «Wir bearbeiten den Zylinderkopf, es gibt eine andere Nockenwelle», erklärte der 42-jährige Technical Manager. «Die Ventildurchmesser sind größer, der ganze Oberbau des Motors ist neu. Das ist, was wir brauchen, mit dem alten hatten wir das Limit erreicht. Mit den Standardmaschinen haben wir bereits Leistungsversuche gemacht, es schaut sehr gut aus. Jetzt arbeiten wir mit der SP2, sie ist das Homologationsmodell.»

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