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Ducati-Manager: Höhere Fehlerquote als bei Kawasaki

Von Ivo Schützbach
Fünfmal ging Ducati-Werksfahrer Chaz Davies in der Superbike-WM 2017 durch Ausfälle und Stürze bereits leer aus. So kommt man gegen Kawasaki nicht an, weiß Ducati-Manager Ernesto Marinelli.

Der seit Sonntag dreifache Weltmeister Jonathan Rea agiert beinahe fehlerlos. Seine beiden Nullrunden in Donington Park (Sturz wegen Reifenschaden) und Magny Cours (unverschuldete Kollision und abgerissene Fußraste) gehen nicht auf seine Kappe.

Vier Rennen vor Saisonende liegen seine einzigen ernsthaften Gegner Tom Sykes (Kawasaki) und Chaz Davies (Ducati) bereits 120 und 129 Punkte zurück. Davies stürzte im ersten Rennen in Misano und verpasste verletzungsbedingt das zweite. Sykes wurde im Training in Portimao von seiner ZX-10RR katapultiert und fehlte mit gebrochenen Fingern und angeknackstem Handgelenk in beiden Läufen.

Während sich der Engländer im Rest der Saison schadlos hielt, hat Davies drei weitere Nullrunden auf seinem Konto: Sturz in Aragón, Ausfall in Assen, Sturz in Portimao.

Hinzu kommen technische Gebrechen an seiner Ducati 1199 Panigale, wie im ersten Rennen in Magny-Cours, das ihn einen Podestplatz kostete. Ab Runde 6 fiel der Waliser immer weiter zurück, das Ziel sah er nur als Zehnter.

An der Armatur am Lenker, wo der Fahrer verschiedene elektronische Einstellungen vornehmen kann, gab es ein Elektrikproblem. Einfach ausgedrückt: Ein elektrisches Problem verursachte ein elektronisches.

«Das Bike hat die Mappings selbst gewechselt, es schaltete ständig von Regen- auf Trockenabstimmung», erklärte Ducatis Superbike-Projektleiter Ernesto Marinelli SPEEDWEEK.com. «Das beeinflusst das Ride-by-wire, die Traktionskontrolle, Anti-Wheelie, die Motorbremse, alles. Chaz erledigte einen sehr guten Job, dass er auf dem Motorrad sitzen blieb und das Rennen zu Ende fuhr. Im Regen gibt es kaum Grip, das Hinterrad dreht ständig durch, sogar mit Regenreifen. Chaz hatte keine Kontrolle über das Setting.»

«Alle elektrischen Komponenten müssen 100-prozentig wasserdicht sein», grübelte Marinelli. «Wir wissen noch nicht, was das Problem verursacht hat, ob es überhaupt der Regen war. Vielleicht war auch die Armatur am Lenker fehlerhaft oder wurde falsch montiert.»

Davies machte in Magny-Cours zwar insgesamt sechs Punkte auf den an der linken Hand verletzten Sykes gut, aber es hätten deutlich mehr sein können. «Natürlich ärgert uns das, aber wir haben noch vier Rennen vor uns», so Marinelli. «An der Vergangenheit können wir nichts ändern, wir können nur für die anstehenden Rennen arbeiten.»

Auch dieses Jahr macht Ducati mehr Fehler als Kawasaki, seit 2011 gewann der Hersteller aus Bologna keinen WM-Titel. «Das ist die Wahrheit», räumte der großgewachsene Italiener ein. «Wir haben uns zu viele Nuller geleistet, daran müssen wir arbeiten. Wenn ein Fahrer mehr Spielraum hat und nicht so viel riskieren muss, auf der umso sicheren Seite ist er. Das ist eine Gratwanderung, am Limit geschehen leicht Fehler. Und im Rennsport geht es immer ums Limit. Wenn Probleme in Rennen auftreten, dann sind das immer Probleme, die nie zuvor auftraten. Dann sitzen wir zusammen, analysieren und lösen das Problem. Wir hatten noch nie zweimal das gleiche Problem.»

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