MV Agusta verhandelt mit Loris Baz – Jacobsen hofft

Von Ivo Schützbach
Leon Camier wird MV Agusta nach drei Jahren zu Red Bull Honda verlassen. Die Nobelmarke aus Varese muss sich für die Superbike-WM 2018 nach einem Nachfolger umsehen und will auf zwei Fahrer aufstocken.

Sechs vierte Plätze und 41 Mal in den Top-10 sind die erstaunliche Bilanz von Leon Camier im Team MV Agusta Reparto Corse, bei dem es sich entgegen des Namens um das Privatteam von Andrea Quadranti und nicht um eine Werkstruppe handelt.

Nach drei Saisons wechselt Camier für 2018 zu Red Bull Honda, der Deal soll die kommenden Tage verkündet werden. Quadranti ist auf der Suche nach einem würdigen Nachfolger für den schnellen Engländer und will für nächstes Jahr sein Team außerdem auf zwei Fahrer aufstocken. «Ich bespreche mit MV Agusta, was sie für nächstes Jahr für Vorstellungen und Wünsche haben, ich verhandle mit einigen Sponsoren», erklärte der Italiener gegenüber SPEEDWEEK.com. «Schön wäre, wenn ich zwei Superbikes und eine Supersport-Maschine einsetzen könnte.»

Beste Aussichten hat der Franzose Loris Baz, der nach drei MotoGP-Jahren in die seriennahe Weltmeisterschaft zurückkehrt. Dass er mit 192 cm der größte Fahrer im Feld ist, spielt auf der MV Agusta kaum eine Rolle: Camier ist nur vier Zentimeter kleiner.

Baz sprach auch mit dem Honda-Team, doch Hauptsponsor Red Bull wünscht sich einen Fahrer mit bekannterem Namen und mehr internationaler Strahlkraft.

Die Topteams von Kawasaki, Ducati und Yamaha sind besetzt, Milwaukee Aprilia hat kein Interesse an Baz und die Zukunft von Althea BMW ist unsicher. Für den 24-Jährigen ist MV Agusta momentan die erfolgversprechendste Möglichkeit.

Wegen des zweiten Platzes hat der Spanier Jordi Torres vorgesprochen, «die MV hat sich enorm verbessert, das Motorrad läuft gut», lobt er.

Das Team spricht auch mit dem Amerikaner Patrick Jacobsen, der für MV Agusta die Supersport-WM bestreitet und immer Top-6 fuhr, wenn er ins Ziel kam. Dass er nur WM-Fünfter ist, liegt an drei Nullrunden wegen technischer Probleme, darunter zwei Motorschäden.

«Ich will nächstes Jahr Superbike fahren», unterstrich Jacobsen im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «MV ist eine Möglichkeit, ich habe auch mit Honda gesprochen. Nicky Hayden ist von uns gegangen – die Serie braucht einen Amerikaner in der Superbike-WM, um die Fans und TV-Stationen in den USA zu interessieren.»

Hast du WM-Vermarkter Dorna um Hilfe bei der Teamsuche gebeten? «Ich will keine Hilfe, ich möchte einen Platz wegen meiner Ergebnisse bekommen», hob der Bartträger aus New York hervor. «Nicht wegen des Geldes oder weil mich Leute unterstützen.»

Jacobsen hat bislang mit MV Agusta und Red Bull Honda gesprochen, «ich gehe nur zu einem Team, mit dem ich in die Top-10 fahren kann», versichert PJ. «Die Supersport-WM ist mein Plan B.»

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