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Markus Reiterbergers Maßstab heißt Max Neukirchner

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberger (li.) mit Max Neukirchner in der IDM 2015

Markus Reiterberger (li.) mit Max Neukirchner in der IDM 2015

Es ist eine Weile her, dass ein deutscher Motorradrennfahrer in der Superbike-Weltmeisterschaft konstant vorne mitgemischt hat. Was die Vorgänger von Markus Reiterberger geleistet haben.

Offiziell bestätigt wird es erst Anfang November auf der Motorrad-Messe in Mailand, doch inzwischen pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Superstock-Europameister Markus Reiterberger fährt 2019 an der Seite von Ex-Weltmeister Tom Sykes eine werksunterstützte BMW S1000RR im Team von Shaun Muir.

Der 24-jährige Bayer hat einen beschwerlichen Weg hinter sich: Nach seinem zweiten Titel in der IDM Superbike 2015 unterschrieb Reiti für 2016 und 2017 einen Zwei-Jahres-Vertrag mit dem italienischen Team Althea BMW. Achtmal preschte er in 30 Rennen in die Top-10 und glänzte mit Rang 5 in Thailand.

Im zweiten Rennen in Misano brach sich Reiti bei einem Highsider mehrere Wirbel und fiel anschließend drei Monate lang aus. Danach kam er nicht mehr richtig in Schwung. Allerdings weniger wegen seiner Verletzung, sondern weil das Team von Genesio Bevilacqua der Meinung war, der Fahrer müsse sich den Ideen der Ingenieure anpassen und nicht anders herum.

Nach dem Europa-Auftakt 2017 in Aragón entschied sich Reiterberger, seinen Traum von einer Karriere in der Superbike-WM zu begraben. Er hatte die Bedingungen bei Althea satt, kehrte in die IDM zurück und wurde mit dem BMW-Team von Werner Daemen zum dritten Mal Meister.

Gemeinsam stiegen sie 2018 in die Superstock-1000-EM auf, welche Reiti mit vier Siegen und sechs Podestplätzen in acht Rennen gewann.

2019 sehen wir den Obinger zurück in der Superbike-WM. 38 Rennen hat er in dieser Klasse bereits bestritten, 26 Mal fuhr er in die Punkte.

Bis heute gab es in der seit 1988 ausgetragenen weltweiten Rennserie für seriennahe Sportmotorräder (Twins bis 1200 ccm, Vierzylinder bis 1000 ccm) erst zwei Laufsiege eines Deutschen: Max Neukirchner gewann 2008 auf der Alstare-Suzuki zwei Rennen, der Sachse wurde damals WM-Fünfter und holte zusätzlich zwei zweite und drei dritte Ränge. Insgesamt fuhr der heute 35-Jährige in der Superbike-WM zehnmal aufs Podium.

Neukirchners WM-Gesamtränge:

2005: WM-Rang 12 – ein dritter Platz
2006: WM-Rang 18
2007: WM-Rang 9
2008: WM-Rang 5 – zwei Siege, zwei zweite, drei dritte Ränge
2009: WM-Rang 16 – ein zweiter und ein dritter Rang
2010: WM-Rang 18
2013: WM-Rang 14

Neben Neukirchner gelang es nur dem deutschen Kawasaki-Piloten Jochen Schmid, in der Superbike-WM aufs Podest zu fahren: Der Schwabe und Busunternehmer aus Backnang errang 1995 in Hockenheim die Ränge 2 und 3. Schmid beendete die WM 1991 als 14. und 1996 als 21., er bestritt aber nie die ganze Serie.

Suzuki-Pilot Ernst Gschwender sicherte sich in der Superbike-WM in den Jahren 1988, 1989, 1990 und 1993 die Gesamtränge 26, 23, 18 und 25.

«Mister Superbike» Peter Rubatto ist 1991 auf Rang 38 zu finden und 1988 auf Platz 36. Udo Mark war 1998 WM-25., auch Jürgen Ölschläger und Markus Barth punkteten mehrmals.

Stefan Bradl fuhr 2017 insgesamt 18 Rennen für Red Bull Honda, bis eine Handverletzung nach einem Sturz in Portimao die Saison und seine Superbike-Karriere beendete. Das beste Ergebnis holte der Bayer auf der wenig konkurrenzfähigen Honda Fireblade in Assen als Sechster.

Gute Figur machten auch einige Österreicher: Andreas Meklau beendete die Superbike-WM 1994 auf der Power Horse Ducati sogar als WM-Sechster. 1999 wurde er WM-Elfter, sein Teamkollege Robert Ulm WM-13. Auch Landsmann Toni Rechberger punktete 1999 in SBK.

Auch Schweizer Rennfahrer traten gelegentlich in der SBK in Erscheinung: Edwin Weibel, Roger Kellenberger und Andreas Hofmann zum Beispiel, 2016 eroberte Dominic Schmitter für Grillini Kawasaki fünf WM-Punkte. Und 2017 Randy Krummenacher für Kawasaki Puccetti mit 50 Punkten Gesamtrang 16.

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