Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Offiziell: Marco Melandri & Sandro Cortese bei Yamaha

Von Ivo Schützbach
Was regelmäßige Besucher von SPEEDWEEK.com bereits wussten, wurde soeben von Yamaha offiziell bestätigt: Sandro Cortese und Marco Melandri fahren in der Superbike-WM 2019 für das Giansanti Racing Team (GRT).

Es war längst kein Geheimnis mehr, doch die offizielle Bestätigung erfolgte erst jetzt: Supersport-Weltmeister Sandro Cortese (28) und der ehemalige Superbike- und MotoGP-Vizeweltmeister Marco Melandri sind nächste Saison Teamkollegen bei GRT Yamaha.

Während Cortese seit Wochen gesetzt war, fiel die Wahl zu Gunsten von Melandri erst in den letzten Tagen. Sponsor Pata, einer der führenden Hersteller für Knabberzeug in Italien, wird einer der wichtigsten Sponsoren des Teams und hat sich für den 36-Jährigen stark gemacht.

Auch Promoter Dorna weiß um die Wichtigkeit des weltweit bekanntesten Superbike-WM-Piloten. Der hochdotierte TV-Vertrag für Italien mit Sender Mediaset hat nur dann eine Chance auf Verlängerung für 2019, wenn Melandri in der Superbike-WM auf einem siegfähigen Motorrad sitzt.

Nur wenige Superbike-Fahrer können seit 2011 eine bessere Bilanz vorweisen als das Ass aus Ravenna. In 153 Rennen stand der Ausnahmekönner beachtliche 72 Mal auf dem Podium; für Yamaha, BMW, Aprilia und Ducati eroberte er 22 Siege und fuhr 21 Mal die schnellste Rennrunde. Vier Mal qualifizierte er sich für Startplatz 1.

In der Superbike-WM haben Melandri und Yamaha bereits 2011 zusammengearbeitet: Der Hobby-Pilot eroberte in 26 Rennen 15 Podestplätze, darunter vier Siege, und wurde Vizeweltmeister. Seinen Job bei Yamaha verlor er damals, weil sich der Hersteller werksseitig aus der Superbike-WM zurückzog und erst 2016 zurückkam.

Für Cortese haben sich die Geschicke in den letzten zwölf Monaten dramatisch zum Guten gewandt. Die Moto2-WM 2017 schloss er auf dem trostlosen 18. Gesamtrang ab, seine erste Supersport-Saison beendete er als Weltmeister! Und nächstes Jahr sitzt der Schwabe auf einer Werks-Yamaha, wie sie auch der WM-Dritte Michael van der Mark und Alex Lowes haben.

«Das ist ein wahrgewordener Traum», hielt Cortese fest. «Ich weiß, dass das ein großer Schritt für mich wird, aber ich freue mich auf die Herausforderung. Ich kann es kaum erwarten, Ende des Monats in Jerez erstmals auf der R1 zu sitzen. Nie zuvor bin ich so eine große Maschine gefahren. Mir geht es wie einem kleinen Kind, das die Geschenke an Weihnachten nicht erwarten kann. Während des Winters muss ich an meiner Fitness arbeiten. Das Superbike ist körperlich anstrengender als die R6, und mit drei Rennen an einem Wochenende statt einem habe ich auch mehr zu tun.»

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