Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Eddi La Marra: Lieber tot als keine Rennen fahren

Von Kay Hettich
Eddi La Marra fuhr erfolgreich in der Superstock-1000-EM

Eddi La Marra fuhr erfolgreich in der Superstock-1000-EM

Einst war Eddi La Marra ein hoch gehandeltes Talent, dem eine große Zukunft in der Superbike-WM prophezeit wurde. Ein Sturz in Misano mit der Werks-Ducati von Carlos Checa zerstörte seinen Traum.

Vor sieben Jahren stand Eddi La Marra vor dem Aufstieg in die Superbike-WM, als ihn ein schwerer Unfall mit einer Werks-Ducati bei Testfahrten für Wochen ins Koma beförderte. Der Italiener sollte beim Meeting in der Türkei 2013 für das Ducati-Werksteam fahren.

Erst vier Jahre später fuhr er wieder Rennen, obwohl ein weiterer Sturz schlimme Konsequenzen haben könnte. «Motorradfahren ist das einzige, was mich lebendig fühlen lässt», sagte der 30-Jährige unseren Kollegen von GPOne. «Ich weiß, dass ich sterben könnte, wenn ich erneut auf den Kopf fallen würde – er müsste nur halb so heftig sein wie damals. Aber das ist mir egal. Aufs Motorrad zu steigen gibt mir die Kraft, weiterzumachen.»

La Marra erhielt lange keine Angebote von Teams, 2019 fuhr er für das Aprilia-Team Nuova M2 die National Trophy. «Ich hatte keine Gegner und habe die Serie gewonnen», sagte La Marra, der 2020 in der CIV starten wird. «Ich will unter die Top-5, was aber schwierig wird, weil viele neue Ducati teilnehmen und die RSV4 in die Jahre gekommen ist. Ich selbst bin auch noch nicht auf dem Niveau, um mit den besten mitzuhalten. Dafür brauche ich noch eine Weile.»

Dennoch träumt der Italiener nach wie vor von der Superbike-WM. «Dafür bin ich zu alt, ich muss mich nicht selbst auf den Arm nehmen», winkt La Marra ab. «Mein Traum ist nicht, Vollzeit in die Superbike-WM zurückzukehren, auch wenn das ein Bayliss mit 31 geschafft hat – es gibt nicht viele wie ihn. Aber ich hätte gerne eine Wildcard, das wäre ein Traum.»


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