Fremder Gegner für Rea: «Natürlich kannte ich ihn»

Von Ivo Schützbach
Seltenes Bild: Michael Rinaldi vor Johnny Rea

Seltenes Bild: Michael Rinaldi vor Johnny Rea

Michael Ruben Rinaldi (Go Eleven Ducati) zeigte im zweiten Superbike-Hauptrennen in Jerez eine seiner besten Karriereleistungen. Weltmeister Jonathan Rea fand lobende Worte für den 24-Jährigen.

Von Startplatz 12 nahm Michael Rinaldi das zweite Hauptrennen auf dem Circuito de Jerez am Sonntag in Angriff. Aus der ersten Runde kam er als Zehnter zurück, bis Rennmitte hatte er Hochkaräter wie Leon Haslam (Honda) und Michael van der Mark (Pata Yamaha) niedergekämpft und lag auf Platz 6.

Dann folgte die Kür: Der Superstock-1000-Champion von 2017 schnappte sich erst Kawasaki-Werksfahrer Alex Lowes und eine Runde später dessen Teamkollege, den fünffachen Weltmeister Jonathan Rea. Somit wurde Rinaldi Vierter, 3,3 sec hinter dem Podium. Erst einmal zuvor war er in seiner Superbike-Karriere so erfolgreich: 2019, ebenfalls in Jerez.

Den strauchelnden Rea überrumpelte Rinaldi mit erfrischender Leichtigkeit. «Es ist nie angenehm, wenn man überholt wird, aber ich konnte nichts tun», hielt der 90-fache Laufsieger fest. «Ich versuchte meinen Platz zu verteidigen, aber als er an mir vorbei war, konnte er sofort wegfahren. Es ist besser, in einer Kurve weit zu fahren, als wegen meines Egos im Kies zu landen.»

«Natürlich habe ich gewusst, wer er ist», meinte Rea zum ungewohnten Gegner. «Michael leistet gute Arbeit, er zeigte, wie stark die Ducati ist. Er hat mich geschlagen – also hat er einen großartigen Job erledigt. Körperlich war ich gegen Rennende nicht mehr so gut beieinander, ich hatte schon am Samstag etwas Arm-pump. Letztes Jahr konnte ich mit Bautista auf der Ducati die ersten vier Events nicht mithalten, dieses Jahr kann ich gegen sie kämpfen. Das gibt mir viel Vertrauen, wir sind nicht weit weg. Scott Redding ist zu schlagen, Bautista zeigte anfänglich keinerlei Schwäche und machte null Fehler. Er hat uns damals alle zerstört. Alles was ich mir für unser Motorrad wünschen würde, wären 15 PS mehr. Selbst in Jerez, wo es nur die kurze Start-Ziel-Gerade und die noch kürzere Gegengerade gibt, verlieren wir genug Zeit. Zwischen allen Kurven wird beschleunigt, auch da verlieren wir. Mit unserem sehr guten Chassis machen wir aber einiges gut. Auch wenn wir nicht den stärksten Motor haben, können wir über eine Saison das stärkste Paket haben.»

Ergebnis Superbike-WM in Jerez, Lauf 2:
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. Scott Redding Ducati 33:51,855 min
2. Chaz Davies Ducati + 3,082 sec
3. Toprak Razgatlioglu Yamaha + 5,472
4. Michael Rinaldi Ducati + 8,709
5. Alex Lowes Kawasaki + 10,772
6. Jonathan Rea Kawasaki + 12,501
7. Michael van der Mark Yamaha + 13,760
8. Alvaro Bautista Honda + 17,472
9. Marco Melandri Ducati + 19,938
10. Garrett Gerloff Yamaha + 21,375
11. Tom Sykes BMW + 23,555
12. Leon Haslam Honda + 28,209
13. Xavi Fores Kawasaki + 29,128
14. Sandro Cortese Kawasaki + 35,062
15. Leandro Mercado Ducati + 35,269
16. Federico Caricasulo Yamaha + 38,450
17. Loris Baz Yamaha + 44,444
18. Maximilian Scheib Kawasaki + 45,370
19. Lorenzo Gabellini Honda + 1:08,007 min
RT Sylvain Barrier Ducati
RT Christophe Ponsson Aprilia
RT Eugene Laverty BMW
RT Takumi Takahashi Honda

 

Superbike-WM 2020 – Stand nach Jerez
1. Scott Redding Ducati 98 Punkte
2. Jonathan Rea Kawasaki 74
3. Alex Lowes Kawasaki 72
4. Toprak Razgatlioglu Yamaha 66
5. Chaz Davies Ducati 57
6. Michael van der Mark Yamaha 47
7. Loris Baz Yamaha 37
8. Ãlvaro Bautista Honda 37
9. Michael Rinaldi Ducati 30
10. Leon Haslam Honda 28
11. Tom Sykes BMW 26
12. Marco Melandri Ducati 15
13. Garrett Gerloff Yamaha 15
14. Sandro Cortese Kawasaki 14

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