KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Scott Redding servierte Rea Titel auf Silbertablett

Von Ivo Schützbach
Scott Redding (45)

Scott Redding (45)

Ducati-Werksfahrer Scott Redding hat sich mit den Pirelli-Regenreifen in der Superbike-WM bei Kälte noch nicht angefreundet. Als Fünfter hatte er Johnny Rea im ersten Rennen in Magny-Cours nichts entgegenzusetzen. ​

Mit 51 Punkten Rückstand kam Scott Redding zum vorletzten Event der Superbike-WM 2020 nach Magny-Cours in Frankreich; nach dem ersten Hauptrennen am Samstagnachmittag sind es 65 Punkte. Liegt Rea am Sonntagabend 63 Punkte vor Redding, dann ist er zum sechsten Mal in Folge Weltmeister.

Mit seinen aktuellen Leistungen im Nassen ist Redding kein Gegner für Rea, der am Samstag sein 97. Superbike-Rennen gewann. Dabei war der Engländer im Regen immer stark und schaffte es sogar in der MotoGP-WM aufs Podium.

«Zu Beginn hatte ich kein Vertrauen, das Motorrad in die Kurven zu legen», erzählte Redding. «Später wurde mein Vertrauen mehr und ich war recht schnell und gut. Irgendwie muss ich es hinbekommen, dass ich dieses Vertrauen bereits zu Rennbeginn habe und nicht erst zur Mitte oder am Ende. Jetzt fuhr ich zumindest mal die Rundenzeiten und kenne das Gefühl. Nur in der Beschleunigung verliere ich gegenüber den anderen viel, deshalb muss ich auf der Bremse viel riskieren.»

«Es liegt an mir, weil ich noch nicht das perfekte Gefühl für die Reifen habe», ergänzte der 27-Jährige. «Das Rennen war gut um zu verstehen, wie ich mich verbessern kann. Platz 5 ist besser, als es wirklich war – es gab einige Stürze vor mir. Wären alle sitzen geblieben, wäre ich nicht Fünfter geworden. Je mehr Wasser auf der Strecke, desto schlechter mein Gefühl. Ich muss einfach mehr Vertrauen haben. Aber das ist leicht gesagt, wenn du in eine Kurve einbiegst und das Hinterrad quer geht.»

Obwohl im Titelkampf alles für Rea spricht, hat Redding noch nicht aufgesteckt. «Man weiß nicht, was noch geschieht», betonte der WM-Zweite. «Den Fehler, der mich die Meisterschaft kostet, machte ich in Aragon, als ich stürzte und Johnny damit etwas Raum zum Atmen gab. Als wir dann in Barcelona mit dem Bike strauchelten, haben wir es ihm auf dem Silbertablett serviert. Ich weiß, dass Johnny im Regen stark ist. Ich sehe das alles als lernen für nächstes Jahr, ich muss mich nur weiter verbessern. Wenn ich den Titel dieses Jahr nicht gewinnen kann, dann ist mein Ziel, es nächstes Jahr zu tun. Dafür muss ich viele Runden fahren und im Regen schneller werden.»

Welche Note gibst du dir selbst für deine erste Saison in der Superbike-WM? «Ich ging nie zur Schule», grinste Redding. «Ich gab 100 Prozent, aber das Ergebnis ist nicht dasselbe.»

Ergebnis Superbike-WM, Magny-Cours, Lauf 1
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. Jonathan Rea Kawasaki 38:13,222 min
2. Loris Baz Yamaha + 3,342 sec
3. Alex Lowes Kawasaki + 9,707
4. Chaz Davies Ducati + 14,045
5. Scott Redding Ducati + 16,427
6. Toprak Razgatlioglu Yamaha + 16,976
7. Michael Rinaldi Ducati + 23,253
8. Xavi Fores Kawasaki + 27,173
9. Michael van der Mark Yamaha + 28,706
10. Leandro Mercado Ducati + 32,034
11. Federico Caricasulo Yamaha + 37,928
12. Alvaro Bautista Honda + 46,009
13. Sylvain Barrier Ducati + 46,371
14. Valentin Debise Kawasaki > 1 min
15. Xavier Pinsach Kawasaki > 1 min
16. Samuele Cavalieri Ducati > 1 min
17. Takumi Takahashi Honda > 1 min
Out Leon Haslam Honda  
Out Garrett Gerloff Yamaha  
Out Tom Sykes BMW  
Out Eugene Laverty BMW

 

Stand Superbike-WM nach Lauf 1 in Magny-Cours
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Jonathan Rea Kawasaki 315
2. Scott Redding Ducati 250
3. Chaz Davies Ducati 201
4. Michael van der Mark Yamaha 185
5. Toprak Razgatlioglu Yamaha 167
6. Alex Lowes Kawasaki 161
7. Michael Rinaldi Ducati 153
8. Loris Baz Yamaha 111
9. Álvaro Bautista Honda 98
10. Leon Haslam Honda 88
11. Tom Sykes BMW 70
12. Garrett Gerloff Yamaha 68
13. Federico Caricasulo Yamaha 46
14. Eugene Laverty BMW 45
15. Xavi Fores Kawasaki 45
16. Marco Melandri Ducati 23
17. Leandro Mercado Ducati 18
18. Sandro Cortese Kawasaki 14
19. Maximilian Scheib Kawasaki 11
20. Jonas Folger Yamaha 9
21. Sylvain Barrier Ducati 8
22. Christophe Ponsson Aprilia 4
23. Roman Ramos Kawasaki 4
24. Matteo Ferrari Ducati 4
25. Takumi Takahashi Honda 4
26. Lorenzo Zanetti Ducati 3
27. Valentin Debise Kawasaki 2
28. Xavier Pinsach Kawasaki 1

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