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Cortese über Folger: «Spielt ihm alles in die Karten»

Von Ivo Schützbach
In fünf Testtagen mit der Bonovo-Truppe und zusammen mit dem Superbike-WM-Werksteam von BMW, hat Jonas Folger einen starken Eindruck hinterlassen. Doch Sandro Cortese weiß: Rennen sind etwas anderes.

Drei Tage testete Jonas Folger mit der neuen BMW M1000RR in Jerez und zwei in Barcelona. Bevor die Weltmeisterschaft 2021 an Pfingsten in Aragon beginnt, hat der Bayer Anfang Mai auf selbiger Strecke zwei weitere Testtage mit seinem Bonovo-Team. Dann wird erneut das Werksteam mit Tom Sykes und Michael van der Mark dabei sein, außerdem erstmals das zweite Satelliten-Team RC Squadra Corse mit Eugene Laverty.

Den einzigen großen Wintertest am 31. März und 1. April in Barcelona, bei dem beinahe alle fixen Superbike-WM-Piloten dabei waren, beendete Folger als hervorragender Vierter. Erstaunlich: Der Bayer distanzierte Sykes (7.) um 0,215 und dessen Teamkollege van der Mark (15.) um erschütternde 1,246 sec. Zur Bestzeit von Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) fehlten Folger 0,435 sec.

Doch wie immer bei Testfahrten haben die Zeiten nur bedingt Aussagekraft. Die Fahrer lassen zu teilweise unterschiedlichen Uhrzeiten einen Qualifyer-Reifen aufziehen. Und während einige noch am Aussortieren von neuen Teilen sind, feilen andere bereits an der Feinabstimmung ihrer Maschinen.

Es wäre vermessen anzunehmen, Folger würde seinen BMW-Kollegen beim Saisonstart gleich um die Ohren fahren. Denn nicht nur für den 27-Jährigen ist die Meisterschaft neu, sondern auch für das Bonovo-MGM-Team.

«Wir wissen, dass van der Mark bei Tests nie schnell ist», hielt der zweifache Weltmeister Sandro Cortese fest, der dieses Jahr für den österreichischen Privatsender ServusTV die Übertragungen der Superbike-WM als Experte begleiten wird. «Der kommt erst am Renn-Samstag in Fahrt und kann auch von Platz 12 starten und aufs Podium fahren. Michael würde ich komplett außen vor lassen, der braucht seine Zeit für die Umstellung und bis er das Motorrad versteht – dann ist er schnell.»

«Aussagekräftig ist ein Test nie, weil die Werksteams so viel zum Probieren haben», ergänzte der Schwabe gegenüber SPEEDWEEK.com. «Man sieht erst beim ersten Rennen, wo man wirklich steht. Was Jonas gezeigt hat, ist sehr beeindruckend. Jetzt muss er gut in die Saison starten. Wenn ihm das gelingt, und er gleich ein einstelliges Resultat einfährt, dann ist das ein super Ergebnis. Gut ist, er kennt bis auf Portimao und Navarra alle Europa-Strecken. Das ist ein Vorteil, den er als Rookie hat. Deshalb bin ich mir sicher: Jonas wird Highlights setzen. Auch sein Team ist hochprofessionell, einige von ihnen kenne ich seit vielen Jahren. Ihm kommt entgegen, dass alle deutschsprachig sind – das spielt ihm alles in die Karten.»

Kalender der SBK-WM 2021, Stand 16. April:

21.–23. Mai Aragon/Spanien
28.–30. Mai Estoril/Portugal
11.–13. Juni Misano/Italien
02.–04. Juli Donington Park/Großbritannien
23.–25. Juli Assen/Niederlande
20.-22. August Navarra/Spanien
03.–05. September Magny-Cours/Frankreich
17.–19. September Barcelona/Spanien
24.–26. September Jerez/Spanien
01.–03. Oktober Portimao/Portugal
15.–17. Oktober San Juan/Argentinien
12.–14. November Lombok/Indonesien
Offen Phillip Island/Australien

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