MotoGP: Honda verlangt Beweis von Jorge Martin

Yamaha sehnt sich nach dem Titel

Kolumne von Mike Powers
Der neue Superstar Ben Spies.

Der neue Superstar Ben Spies.

Die drückende Überlegenheit von Yamaha-Star Ben Spies bei den beiden Superbike-WM-Läufen in Katar hat im Fahrerlager für viel Gesprächsstoff gesorgt.

Die Fähigkeit des Amerikaners, auf einer für ihn neuen Strecke bereits nach nur neun Runden zuoberst auf der Zeitenliste zu erscheinen, die Pole zu holen, beide Rennen zu gewinnen und einen neuen Rundenrekord aufzustellen, hat die Szene geschockt.

Natürlich wusste man nach seinen drei AMA-Superbike-Titeln und seinen eindrücklichen Testresultaten, dass Spies gut ist. Aber dass er gleich so gut ist, das hat selbst die Amerikaner überrascht.

Natürlich spielen bei diesen durchschlagenden Erfolgen auch das Yamaha World Superbike Team und die neue Yamaha YZF-R1 mit unregelmässiger Zündfolge («Long Bang») entscheidende Rollen. Spies und Yamaha haben die Superbike-WM auf ein neues Level gehoben. Zumindest in Katar. Bei seiner Qualifikationszeit von 1:57,280 beging der Amerikaner einen kleinen Fahrfehler, der ihn nach eigenen Angaben mindestens 3/10-Sekunden gekostet hat. Mit einer Zeit von 1:56 wäre Spies bereits weit in MotoGP-Territorium vorgestossen.

Die neue R1 scheint alles zu haben, wovon Rennfahrer träumen: einen weich einsetzenden und gut kontrollierbarer Leistungseinsatz, lineare Kraftentfaltung bis ganz nach oben und trotzdem genügend Topspeed, um mit der Meute mithalten zu können. In einer Meisterschaft, bei der fast alle ihr Augenmerk auf die Elektronik (Traction Control, Wheelie Control, Motorbremse) verlagert haben, hat sich jetzt Yamaha mit dem neuen Motor ganz klar in eine andere Richtung bewegt. Die Gashand des Fahrers spielt wieder selber mit dem Grip und der Kraft. Dank des neuen Motorprinzips werden die Reifen weniger hart belastet, sie überstehen die Renndistanz ohne übermässige elektronische Einmischung.

Dabei hatte Yamaha schon im vergangenen Jahr ein sehr gutes Motorrad. 2008 schlossen sie die Saison auf den Rängen 2 und drei ab. 2009 könnte es noch einen Rang weiter nach vorne gehen. Yamaha hat die Fahrer-Wertung der Superbike-WM noch nie gewonnen; für die Japaner wäre es die Erfüllung eines Traums, wenn ihnen das 2009 gleich im ersten Jahr mit dem neuen Motorrad gelingen würde.

Sollten Spies und Yamaha weiterhin so dominieren, ist es sehr gut möglich, dass jeder andere an der WM beteiligte Hersteller noch einmal über die Bücher geht und dem Beispiel der R1 mit unregelmässiger Kurbelwellenkröpfung folgt. Die Ausnahme dürfte Aprilia sein, weil der Charakter ihres bärenstarken V4-Motors mit demjenigen des Reihenvierzylinders der R1 wenig gemeinsam hat.

Doch so läuft es im Rennsport. Für eine gewisse Zeit hat jetzt Yamaha einen Vorsprung vor Teams wie Xerox Ducati, Ten Kate Honda und Alstare Suzuki. Aber alle diese Teams verlieren nicht gerne und werden jetzt Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um den Rückstand aufzuholen und wieder zur Spitze zurückzukehren.

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