Ducati: Kann sich Alvaro Bautista selbst übertreffen?

Von Ivo Schützbach
Ducati-Rückkehrer Alvaro Bautista

Ducati-Rückkehrer Alvaro Bautista

Seit 2011 wartet Ducati auf den Gewinn einer Motorrad-Weltmeisterschaft, damals triumphierte Carlos Checa bei den Superbikes. Die Zielvorgabe für Alvaro Bautista für 2022 ist eindeutig.

Jahrelang dominierte Ducati die Superbike-WM, in manchen Jahren glich die Meisterschaft einem Markencup. Der Hersteller aus Bologna gehörte auch in der vergangenen Dekade zu den Protagonisten, doch der Titel wurde letztmals 2011 mit Carlos Checa und dem Althea-Team gewonnen. Seither triumphierten Aprilia (2012, 2014), Kawasaki (2013, 2015–2020) und Yamaha (2021).

Nach zwei Jahren bei Honda hat Ducati den Spanier Alvaro Bautista zurückgeholt, er gewann in der Saison 2019 die ersten elf Rennen. Obwohl er damals 16 Siege insgesamt und 24 Podestplätze kassierte, wurde er nach mehreren Stürzen von Johnny Rea um 165 Punkte sehr deutlich geschlagen, aber immerhin Vizeweltmeister.

2019 war die erste Saison der Ducati Panigale V4R, in den vergangenen beiden Jahren wurde einiges entwickelt und verbessert. Deshalb sind alle im Aruba-Team der Meinung, Bautista 2022 ein besseres Motorrad hinstellen zu können, als er es damals hatte. Der 37-Jährige soll die Nummer 1 endlich wieder nach Bologna holen!

«In den zwei schwierigen vergangenen Jahren habe ich viel gelernt und bin als Fahrer gewachsen», erzählte Bautista SPEEDWEEK.com im Vier-Augen-Gespräch. «Ich bin heute stärker. Trotzdem bevorzuge ich es, nichts zu erwarten. Ich werde versuchen, meine ganze Erfahrung und mein ganzes Wissen zu nützen, um bei allen Bedingungen bestmöglich zu fahren. Und ich werde versuchen, keine Fehler wie 2019 zu machen, die mich den Titel gekostet haben.»

«Die Meisterschaft heute ist eine andere als vor drei Jahren», betonte der Evergreen. «Mehr Fahrer kämpfen um den Titel und um Podestplätze, der Level ist ein bisschen gestiegen. 2019 haben drei Fahrer um Siege gekämpft, jetzt mischen mehr mit. Deshalb wird es schwieriger, gleichzeitig habe ich aber mehr Erfahrung. Wichtig ist, dass ich das Motorradfahren genießen kann. Wenn dem so ist, und ich so fahren kann wie ich möchte, dann wird auch meine Leistung stimmen.»

Viele Fans und Experten erwarten Weltmeister Toprak Razgatlioglu, Rea und dich in den Top-3. Wird es darauf hinauslaufen oder werden andere mitmischen?

«Eine Meisterschaft zu gewinnen ist etwas anderes, als Rennen zu gewinnen oder aufs Podium zu fahren», unterstrich Bautista. «Über eine Saison gibt es viele Rennen, man muss sich verschiedenen Bedingungen stellen. Und man braucht auch Glück. Locatelli hat sich letzte Saison sehr gut an die Klasse angepasst, ihn kannst du zu den drei Genannten hinzuzählen, wenn es um den Titel geht. Rinaldi ist auch jung und sehr konkurrenzfähig, ihm traue ich einige Siege zu. Was die Honda-Fahrer zeigen werden, kann ich nicht sagen, sie sind neu in dieser Kategorie. Vielleicht sind sie eine Überraschung, von Anfang an schnell und können vorne kämpfen, wie das bei mir vor drei Jahren der Fall war. Wenn wir über den WM-Titel reden, dann kommen nicht viele Namen in Frage – ich möchte einer von ihnen sein. Zuerst müssen wir uns aber gut vorbereiten. Wichtig ist auch, dass man gut in die Saison startet. Das erste Drittel ist der Schlüssel für eine erfolgreiche restliche Saison.»


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