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Scott Redding: BMW bald so erfolgreich wie Ducati

Von Ivo Schützbach
Scott Redding auf der BMW M1000RR

Scott Redding auf der BMW M1000RR

«Zu wenig Power, nicht genug Grip am Hinterrad» – das waren für Tom Sykes in den vergangenen drei Jahre die Hauptschwachpunkte der BMW. Der von Ducati kommende Neuzugang Scott Redding beurteilt die Lage anders.

Im Vorjahr brachte BMW die speziell für den Rennsport entwickelte M1000RR. Weil das Bike nicht auf Anhieb podestfähig war, darf der bayerische Hersteller seit Juli 2021 ein Motor-Upgrade bringen – ebenso wie Honda. Wegen Materialengpässen sowie Lieferverzögerungen, und dadurch längeren Entwicklungszeiten, entschied sich BMW, sämtliche Neuerungen in das Motorrad 2022 zu packen, anstatt sie häppchenweise zu bringen.

Die M1000RR mit allen Neuteilen wird erstmals während des Misano-Tests am 16./17. März zum Einsatz kommen. Vor dem Saisonstart am Wochenende 8.–10. April in Aragon haben die beiden BMW-Teams SMR (Redding, van der Mark) und Bonovo action (Laverty, Baz) noch vier weitere Testtage: je zwei in Barcelona (25./26. März) und Aragon (4./5. April).

BMW-Neuzugang Scott Redding hat nach seinen Tests in Estoril und Jerez Ende letzten Jahres seine Wünsche geäußert und Änderungen angestoßen. «Das Bike ist gut, ich brauche aber mehr Zeit, um mit ihm eins zu werden», erzählte der Engländer SPEEDWEEK.com. «Es gibt nicht die eine große Sache, die ich gerne geändert hätte. Bei Ducati gab es nur ein Problem: mangelnden Grip in Schräglage. Bei der BMW gibt es kleinere Probleme, an denen wir arbeiten müssen, dafür sind es aber zwei oder drei. Manchmal ist so eine Ausgangslage einfacher, weil möglicherweise die Lösung eines Problems auch die anderen beiden beseitigt. Motor, Getriebe, Bremsen – das sind die Bereiche, die ich gerne verbessert hätte. Das Gesamtpaket ist aber nicht schlecht.»

Die vergangenen drei Jahre wiederholte das damalige BMW-Aushängeschild Tom Sykes gebetsmühlenartig, dass es dem Motorrad an Leistung und Grip mangle. Redding sieht das anders: «Toms Stil unterscheidet sich von dem von allen anderen. Für mich hat das Bike momentan sogar zu viel Leistung, vor allem in langgezogenen Kurven in Schräglage. Deshalb straucheln wir dort etwas mit dem Seitengrip. Tom fuhr nie auf der Reifenkante. Er bremste in die Kurve hinein, änderte die Richtung und richtete das Bike auf. Dafür braucht er viel Power. Er ist ein großartiger Fahrer, dem herausragende Ergebnisse gelangen, möglicherweise behinderte er sich mit seinem Fahrstil aber selbst.»

Redding hat die Weltmeisterschaft in den vergangenen beiden Jahren mit Ducati auf den Rängen 2 und 3 beendet, ihm gelangen 12 Siege und 37 Podestplätze. «Ich sehe keinen Grund, weshalb das mit der BMW nicht möglich sein soll», meinte der 29-Jährige. «Es geht nur darum, was man anpasst, ändert und verbessert, um an diesen Punkt zu gelangen. Momentan sind wir mit dem Motorrad nicht auf dem gleichen Level, aber auch nicht weit weg. Wir reden von zwei oder drei Zehntelsekunden pro Runde im Rennen. Das ist nichts, gleichzeitig aber einiges. Baz, Laverty van der Mark und ich haben ähnliche Fahrstile, wenn alle in die gleiche Richtung arbeiten, geht die Entwicklung schneller. Deshalb glaube ich, dass wir uns schnell verbessern werden. Ich will gewinnen, muss aber auch realistisch sein. Momentan ist die BMW kein Motorrad, mit dem man konstant Rennen gewinnen kann. Ich glaube, dass ich gewinnen kann – wir wissen, dass ich gewinnen kann. Ich habe letztes Jahr viele Rennen gewonnen. Aber das Bike braucht etwas mehr Zeit. Deshalb muss ich geduldig sein, bis diese Zeit kommt. Ich muss korrekte Arbeit leisten. Dann können wir anfangen, zusammen Rennen zu gewinnen.»


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