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BMW sucht für Scott Redding die richtige Balance

Von Kay Hettich
Scott Redding

Scott Redding

Die BMW M1000RR und Scott Redding harmonieren noch nicht, daran ändert auch der fünfte Platz im zweiten Rennen beim Superbike-Meeting in Assen nichts. Teamchef Shaun Muir erklärt.

BMW hat einen schwierigen Start in die Superbike-WM 2022. Aushängeschild Michael van der Mark im SMR-Team verletzte sich kurz vor Beginn der Wintertests in diesem Jahr, als konstantester BMW-Pilot etablierte sich Bonovo action-Pilot Loris Baz.

Der von Ducati zu den Bayern gewechselte Scott Redding holte beim Saisonauftakt in Aragón nur einen mageren WM-Punkt. Mit Platz 5 im zweiten Superbike-Lauf in Assen sorgte der Engländer zwar für das beste Saisonergebnis von BMW, doch der war auch Ausfällen vor ihm geschuldet.

Redding reklamierte nach zwei Saisonmeetings, dass seine Aussagen von BMW zu wenig beachtet werden, was Motorsport Direktor Marc Bongers nicht gelten lassen wollte. Auch Teamchef Shaun Muir sieht das differenziert.

Der zwölffache Laufsieger befand die M1000RR auch als zu aggressiv.

«Michael hatte in Assen nicht dieses Gefühl – aber er hat sich über ein Jahr mit dem Bike angefreundet und für ihn ist es normal», sagte der 54-Jährige bei WorldSBK. «Bei Scott haben wir den Weg verfolgt, dass wir ihm zuerst weniger Leistung gaben, um sie später zu erhöhen. Wir haben im Winter durch Anpassungen am Chassis den Grip verbessert, aber das vermittelt ein sehr aggressives Gefühl. Die Front hat dadurch eine höhere Wheelieneigung und als Feedback spürt er ein aggressives Bike, dass er bändigen muss. Daran versuchen wir, mit einem niedrigeren Schwerpunkt und einem längeren Radstand sowie mit einem weicheren Ansatz bei der Elektronik in den unteren Gängen entgegenzuwirken.»

Muir ist sogar davon überzeugt, dass in Assen dennoch mehr als Platz 5 für Redding drin gewesen wäre.

«Scott hat vermutlich 60 Prozent seines Reifens nur dafür verbraucht, um in die Top-10 zu kommen und dann in den Kampf mit den vorderen Jungs zu gehen. Es hätte leicht auch ein vierter Platz sein können», bemerkte der SMR-Boss. «Wäre Scott aus der zweiten Startreihe losgefahren, hätte er dort sein können, wo Lecuona war. Aber wir waren mit dem Ergebnis zufrieden, nicht aber mit dem Rückstand zum Sieger von 15 Sekunden. Wir sind auch nicht damit zufrieden, wo wir in der Meisterschaft stehen. Aber wenn man alle Fakten berücksichtigt, dann haben wir nach Assen ein besseres Gefühl als noch in Aragón. Wir müssen uns noch mehr anstrengen, das ist unser Ziel.»


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