Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Sanierung läuft: SBK-Rückehr nach Laguna möglich

Von Günther Wiesinger
Die Corkscrew ist weltberühmt

Die Corkscrew ist weltberühmt

Zuletzt gastierte die Superbike-WM 2019 in Laguna Seca, Fans und Fahrer vermissen die ikonische Rennstrecke im Kalender der seriennahen Weltmeisterschaft. Nun laufen umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen.

In den vergangenen Wochen war mehrmals zu hören und zu lesen, der Laguna Seca Raceway werde zugesperrt. Das schien auf den ersten Blick einleuchtend, denn die Rennstrecke nahe Monterey in Kalifornien liegt dicht an einem militärischen Sperrgebiet. Außerdem war immer wieder von finanziellen Verlusten und bei Schulden bei der Dorna die Rede, nach Events der MotoGP und Superbike-WM.

Doch SPEEDWEEK.com kann die Fans der populären und malerischen Traditions-Rennstrecke trösten. Der «WeatherTech Laguna Seca Raceway» ist nur vorübergehend außer Betrieb, er wird nach einem längst fälligen Umbau und einer Modernisierung im Frühjahr 2023 wieder für Motorsport-Anlässe zur Verfügung stehen.

Seit der Eröffnung 1956 ist die nicht profitorientierte «Sports Car Racing Association of the Monterey Peninsula» (SCRAMP) Eigentümerin und Betreiberin der Rennstrecke, die in die «Fort Ord Army Installation» reingebaut und deren Vorgänger ein Straßenrundkurs war. Und niemand ahnte in den 1950er-Jahren, dass Laguna Seca eines Tages weltweite Berühmtheit erlangen und in einem Atemzug mit Monza, Nürburgring, Silverstone und anderen ikonischen Race Circuits auf der ganzen Welt genannt werden würde, wie der dreifache 500-ccm-Weltmeister Wayne Rainey festhält, der in unmittelbarer Nähe der ehemaligen GP-Piste wohnt.

Gegenwärtig wird der in die Jahre gekommene Laguna Seca Raceway den Gegebenheiten des 21. Jahrhunderts angepasst. So wurde die berühmte Fußgänger-Brücke bei Start-Ziel, die auch ins gegenüberliegende Media-Center führte, abgerissen. Sie wird durch einen breiteren Übergang ersetzt, der auch mit vierrädrigen E-Carts befahren werden kann. Außerdem wird die Winterpause für die komplette Erneuerung des Fahrbahnbelags genutzt. Die nahe gelegene «Laguna Seca Recreation Area», die der Gemeinde von Monterey gehört, bleibt hingegen täglich für Camper, Urlauber und Special Events geöffnet.

Von 20. bis 23. April wird die modernisierte Strecke mit der «Sea Otter Classic» wieder eröffnet. Die MotoAmerica-Superbike-Meisterschaft gastiert von 7. bis 9. Juli auf der anspruchsvollen Rennstrecke, die sich über 3,6 km erstreckt, 11 Kurven und eine Höhendifferenz von 55 Metern aufweist.

«Der WeatherTech Laguna Seca Raceway ist ein Juwel unter den vielen Schmuckstücken, die die schöne Monterey-Halbinsel zu bieten hat», erklärte Mary L. Adams, Vorstandsmitglied des County of Monterey Board of Supervisors. «Wie viele andere Bewohner begeistere ich mich seit vielen Jahren an den spannenden Motorsport-Events, die Laguna Seca zu bieten hat. Wir sind stolz auf die Verbesserung, die jetzt an der Piste vorangetrieben werden. Wer das Monterey County einmal besucht hat, will immer wieder hierherkommen.»

Der Motorrad-GP-Zirkus machte erstmals am 10. April 1988 in Laguna Seca Station. Die Superbike-Weltmeisterschaft folgte 1995, die Siege teilten sich die Australier Anthony Gobert (Kawasaki) und Troy Corser (Ducati 916). Nach dem Meeting 2004 pausierte die seriennahe Weltmeisterschaft.

Als die Dorna im Herbst 2012 die Superbike-WM übernahm, gab die beliebte kalifornische Rennstrecke 2013 ihr Comeback, dabei klagte der spanische Promoter immer wieder über das unprofessionelle Management der Non-Profit-Organisation SCRAMP als GP-Veranstalter.

2019 fand der vorerst letzte Event in Laguna Seca statt. Mit sechs Siegen ist Rekordweltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) der erfolgreichste Superbike-Pilot. Der beste US-Amerikaner ist John Kocinski mit drei Lausiegen.

Übrigens: Die Supersport-Serie kam nur 1998 und 1999 nach Laguna Seca. Im Rahmenprogramm des Superbike-Events der Superbike-Kategorie wurden Rennen der nationalen Serien ausgetragen. 

Weil auch die mangelhafte Infrastruktur im Paddock stark zu wünschen übrig ließ, war es höchste Zeit für eine Modernisierung, denn schon bei der GP-Rückkehr 2005 hatte «King Kenny» Roberts auf die Frage, was sich in Laguna geändert habe, lakonisch erklärt: «Es ist jetzt mehr Wasser im See.»

Wenn nun noch das Monterey County als politische Behörde zu einem Kompromiss mit der Dorna bereit ist, steht einer Rückkehr der SBK-WM nach Laguna Seca grundsätzlich nichts mehr im Wege. Für alle beteiligten Werke (Honda, Yamaha, Kawasaki, Ducati und BMW) ist der US-Motorradmarkt von größter Bedeutung.

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