Remy Gardner: «Ein normales Bike, kein Raumschiff»

Von Ivo Schützbach
Remy Gardner bei seiner Premiere auf der Yamaha R1

Remy Gardner bei seiner Premiere auf der Yamaha R1

Mitte Dezember hatte der ehemalige Moto2-Weltmeister und MotoGP-Fahrer Remy Gardner sein Roll-out mit dem Yamaha-Superbike. Jetzt hofft er darauf, die R1 kommende Woche erstmals im Trockenen zu fahren.

Wegen des schlechten Wetters in Jerez nutzte Remy Gardner von drei Testtagen Mitte Dezember nur eineinhalb, um erste Erfahrungen mit der Yamaha zu sammeln. Nach seinem Titelgewinn in der Moto2-Klasse bestritt der Australier im Vorjahr auf einer KTM die MotoGP-WM, fand für 2023 aber keinen Platz in der Königsklasse.

Yamaha angelte sich den talentierten 24-Jährigen und lässt ihn dieses Jahr an der Seite des zweifachen Supersport-Champions Dominique Aegerter im Giansanti Racing Team eine identische R1 fahren, wie sie Toprak Razgatlioglu und Andrea Locatelli im Pata-Werksteam haben.

Der Jerez-Circuit trocknete während des ersten Tests nie ab, Gardner kann deshalb bislang nur bedingt Auskünfte über sein neues Arbeitsgerät geben.

«Das Motorrad ist leicht zu fahren und die Kraftentfaltung nicht aggressiv, sondern recht sanft», schilderte der Moto2-Weltmeister von 2021 im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Und das Gefühl für das Vorderrad ist super: Ich hatte während der eineinhalb Tage nicht einen Rutscher, was sehr eindrucksvoll ist.»

Regelmäßig prangern Fahrer in der MotoGP-Klasse an, dass sie eine untergeordnete Rolle spielen und das Motorrad wichtiger als alles andere wäre.

«Bei den Superbikes ist der Fahrer wichtiger, 100-prozentig», betonte Gardner. «Das ist schön. Es gibt weniger Elektronik, es fühlt sich mehr wie ein normales Motorrad an und nicht wie ein Raumschiff. Hoffentlich verstehe ich das Bike schon bald und kann das meiste aus unserem Paket herausholen. Natürlich gibt es bessere Motorräder als andere, aber der Fahrer kann einen großen Unterschied ausmachen. Das ist genau, wonach ich im Moment suche.»

Die Statistik unterstreicht Gardners Einschätzung: Für Ducati konnte im Vorjahr nur Weltmeister Alvaro Bautista gewinnen, für Yamaha nur Razgatlioglu und für Kawasaki nur Jonathan Rea. Als einziger BMW-Pilot schaffte es Scott Redding aufs Podium.

«Ich glaube, die Ducati ist ein starkes Motorrad», bemerkte Remy. «Auch andere schnelle Fahrer wären stark mit ihr. Vielleicht nicht so stark wie Alvaro, aber schau dir in der Vergangenheit Redding an: Er war auch sehr schnell und er ist groß. Und ich glaube nicht, dass dieses Bike zu großen Fahrern passt. Aber er bekam es auch recht gut hin.»

Am 25./26. Januar testen sämtliche Spitzenteams der Superbike-WM in Jerez. Am 31. Januar und 1. Februar folgen zwei weitere Testtage in Portimao, bevor am 20./21. Februar auf Phillip Island der finale Test vor dem Saisonstart in Australien am letzten Februar-Wochenende stattfindet.


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