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Tradition und Neues in Silverstone

Von Peter Fuchs
Die neuen Boxengebäude in Silverstone

Die neuen Boxengebäude in Silverstone

Der altehrwürdige Kurs von Silverstone wurde in den vergangenen beiden Jahren umfangreich umgebaut.

Silverstone ist mit etwa 2000 Einwohnern eine beschauliche Ortschaft in der britischen Grafschaft Northamptonshire. Die nächstgrösseren Städte sind im Norden das etwa 25 Kilometer entfernte Northampton und im Süden das rund 50 Kilometer entfernte Oxford. Doch mitten in dieser ländlichen Gegend schlägt das Herz des britischen Motorsports. Der Name «Home of British Motor Racing» für den «Silverstone Circuit» kommt nicht von ungefähr.

Die Traditionsstrecke entstand nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gelände der 1943 errichteten Basis der britischen Luftwaffe. 1948 wurde dort das erste Autorennen ausgetragen, 1950 fand in Silverstone der erste Formel-1-Weltmeisterschaftslauf überhaupt statt. Die Superbike-WM gastierte zunächst von 2002 bis 2007 in Silverstone. Nach zwei Jahren Pause kehrte sie 2010 dorthin zurück, nachdem die Strecke umfangreich umgebaut wurde.

2010 fuhren die Superbike-WM-Piloten zum ersten Mal auf dem Layout durch die neue «Silverstone-Arena», das speziell auf die Anforderungen von Motorrädern ausgelegt ist. Zwischen den Kurven Abbey und Brooklands wurde ein fast 800 Meter langer stadionartiger Streckenabschnitt ergänzt. Berühmte Kurven wie Maggotts, Becketts, Copse oder Stowe blieben aber erhalten.

Im Mai 2011 wurde schliesslich der imposante neue Boxenkomplex «Silverstone Wing» eröffnet. Er befindet sich zwischen den Kurven Club und Abbey, die Start-Ziel-Gerade ist entsprechend dorthin umgezogen. Die Piloten müssen sich also in diesem Jahr unter anderem an eine neue Boxenein- und -ausfahrt gewöhnen, obwohl sie mit dem eigentlichen Streckenlayout schon aus der vergangenen Saison vertraut sind.

Gebaut auf einem früheren Flugplatz, ist der «Silverstone Circuit» ein sehr flacher Kurs. Motorleistung ist von grosser Bedeutung, denn es gibt mehrere lange Geraden. Ausserdem bietet die Strecke einige langgezogene Kurven, bei denen die Reifen einseitig belastet werden. Deshalb spielt auch eine sensible Gasannahme eine grosse Rolle. Mit dem neuen Layout sind aber auch Stop-and-Go-Kurven dazugekommen, womit die Strecke eine gute Mischung aus schnellen und langsamen, technischen Kurven bietet. Insgesamt ist der Kurs körperlich sehr anstrengend. Zudem gibt es tückische Bodenwellen, die bei der Abstimmung ebenfalls beachtet werden müssen. Eine solche Bodenwelle lauert unter anderem in der neuen ersten Kurve, Abbey.

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