Zukunft in SBK-WM? Kawasaki von Huertas beeindruckt

Der Testtag mit dem Kawasaki-Werksteam sollte für Adrian Huertas eigentlich eine Belohnung für den Gewinn der 300er-Serie vor zwei Jahren und seiner guten Leistungen in der mittleren Kategorie der seriennahen Weltmeisterschaft sein. Der erst 20-Jährige nutzte die Gelegenheit und fuhr sich bei den Verantwortlichen ins Gedächtnis.

Huertas verwendete das Motorrad von Jonathan Rea und arbeitete mit dessen Cheftechniker Pere Riba. Als beste Rundenzeit ließ sich der Spanier eine respektable 1:51,044 min notieren und war damit auf Augenhöhe mit Iker Lecuona (Honda) und Garrett Gerloff (BMW).

«Er hat sich gut geschlagen. Jeder kann sehen, dass er in der Supersport-WM einen guten Job macht, aber Supersport und Superbike sind verschiedene Welten. Die Herangehensweise und die Art zu fahren, sind anders», lobte Riba, selbst ein ehemaliger Rennfahrer. «Von seinem ersten Run bis zu seiner besten Rundenzeit um 13:30 Uhr sah ich zwei verschiedenen Fahrer. Für ihn war es das erste Mal, dass er auf einem großen Motorrad saß. Er hat viel Potenzial gezeigt. Wie viel? Das kann ich zugegebenermaßen nicht einschätzen. Aber er hat eine solide Leistung gezeigt. Ich glaube, er hatte Spaß mit dem Motorrad und eine gute Pace.»

Auch der Rekordweltmeister aus Nordirland verfolgte das Superbike-Debüt von Huertas. «Es fühlt sich seltsam an, einen anderen Fahrer auf dem eigenen Motorrad fahren zu sehen – aber ich habe mich wirklich für ihn gefreut», sagte Rea. «Die Umstellung von Supersport auf ein Superbike ist eine große Herausforderung. Ich denke, er hat sich ordentlich geschlagen. Pere schien sehr zufrieden zu sein, dass er den Test so abgeklärt angegangen ist.»

Für Teammanager Guim Roda könnte Huertas eine Option für die Zukunft sein. Allerdings wohl kaum für 2024, selbst wenn Rea zu Yamaha wechselt. Die Arbeitsweise seines Landsmanns gefiel dem Spanier. «Adrian war gut. Es war interessant zu sehen, wie sich ein 20-Jähriger entwickelt, der noch keine Erfahrung mit einem 1000er-Motorrad hat», sagte Roda. «Wie er fuhr, Fehler machte und die falsche Herangehensweise wählte, um sie dann sofort zu korrigieren … es war schön, ihm dabei zu helfen, sich zu verbessern. Wir haben mit ihm gesprochen, und es war ein lustiger Tag. Er blieb auf dem Motorrad sitzen und er war ziemlich schnell. Es war eine gute und konstruktive Erfahrung.»

Test-Zeiten Aragon, Mittwoch (30. August):

Superbike-WM:
1. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:49,101 min
2. Danilo Petrucci (I), Ducati, +0,067 sec
3. Alvaro Bautista (E), Ducati, +0,067
4. Iker Lecuona (E), Honda, +0,365
5. Alex Lowes (GB), Kawasaki, +0,690
6. Xavi Vierge (E), Honda, +0,883
7. Michael Rinaldi (I), Ducati, +0,993
8. Michael van der Mark (NL), BMW, +1,261
9. Garrett Gerloff (USA), BMW, +1,447
10. Scott Redding (GB), BMW, +1,554
11. Loris Baz (F), BMW, +1,834
12. Tetsuta Nagashima (J), Honda, +1,925
Supersport-WM:
1. Nicolo Bulega (I), Ducati, 1:53,941 min
2. Tarran Mackenzie (GB), Honda, +2,297 sec

Test-Zeiten Aragon, Dienstag (29. August):

Superbike-WM:
1. Michael Rinaldi (I), Ducati, 1:50,388 min
2. Xavi Vierge (E), Honda, +0,231 sec
3. Danilo Petrucci (I), Ducati, +0,312
4. Iker Lecuona (E), Honda, +0,609
5. Garrett Gerloff (USA), BMW, +0,643
6. Adrian Huertas (E), Kawasaki, +0,656
7. Alvaro Bautista (E), Ducati, +0,717
8. Scott Redding (GB), BMW, +1,232
9. Florian Marino (F), Kawasaki, +1,301
10. Michael van der Mark (NL), BMW, +1,327
11. Loris Baz (F), BMW, +1,592
12. Tetsuta Nagashima (J), Honda, +1,600
Supersport-WM:
1. Nicolo Bulega (I), Ducati, 1:55,369 min
2. Tarran Mackenzie (GB), Honda, +2,015 sec