MotoGP: Marquez oder Martin ins Ducati-Werksteam?

Kawasaki: Der Nachfolger von Jonathan Rea steht fest

Von Ivo Schützbach
In den kommenden Tagen wird verlautbart, wen das Kawasaki-Werksteam in der Superbike-WM 2024 als Nachfolger für Rekordchampion Jonathan Rea aufbietet. Die Überraschung hält sich in Grenzen.

Es war ein Schock für das Kawasaki-Werksteam, als ihnen Jonathan Rea mitteilte, dass er trotz gültigem Vertrag 2024 für das Werksteam von Yamaha fahren werde.

Johnny und das spanische Provec-Team sind wie Familie, zusammen haben sie sechs Weltmeisterschaften gewonnen, 104 Siege gefeiert und 214 Podestplätze erobert.

Der Nordire hatte einen Vertrag bis Ende 2024, Kawasaki hatte sich bereits im Juli 2022 um die vorzeitige Verlängerung bemüht und so den besten Fahrer in der SBK-Geschichte an sich gebunden.

Doch nach den mühsamen Jahren 2022 und 2023 sucht Rea eine neue Herausforderung und bat auch wegen der nicht mehr siegfähigen Kawasaki ZX-10RR um einen Auflösungsvertrag.

Von Anfang an war klar, dass es unmöglich ist, einen ebenbürtigen Nachfolger zu finden. Denn Weltmeister Alvaro Bautista ist an Ducati gebunden, Toprak Razgatlioglu an BMW und Scott Redding ebenso. Aus der MotoGP-WM ist auch kein Fahrer verfügbar.

Als aufmerksame Beobachter am Freitagabend Axel Bassani und dessen Manager Alberto Vergani freudestrahlend aus der Kawasaki-Hospitality kommen sahen, war klar: Der Deal ist unter Dach und Fach, der 24-Jährige wird wie seit Wochen kolportiert zum Kawasaki-Werksteam wechseln.

Recherchen von SPEEDWEEK.com ergaben, dass der Vertrag noch nicht unterschrieben ist, das dauert mit dem Management in Japan erfahrungsgemäß immer etwas länger. Doch zwischen den Parteien herrscht Einigkeit, die Unterschrift ist nur noch Formsache.

Bassani wechselte nach einer lausigen Supersport-Saison 2020 (nur Platz 17) in die Superbike-WM und konnte mit der Ducati Panigale V4R des privaten Motocorsa-Teams auf Anhieb starke Resultate einfahren. Er wurde überraschend WM-Neunter und im Vorjahr bereits WM-Siebter. Aktuell liegt der Lockenkopf auf dem fünften Gesamtrang. In 97 Rennen hat er sechs Podestplätze erobert, womit er zu den besten Privatiers der vergangenen zehn Jahre gehört. In 68 Rennen holte er ein einstelliges Ergebnis, in knapp einem Drittel seiner Rennen brauste er in die Top-5.

Provec hat mit jungen Fahrern schon öfter ein gutes Händchen bewiesen. Die Spanier machten aus Joan Lascorz einen Weltklasserennfahrer, ohne seinen verhängnisvollen Unfall, seitdem er im Rollstuhl sitzt, hätte er eine vielversprechende Zukunft gehabt.

Als Nachfolger von Lascorz holte das Team Loris Baz aus dem Superstock-1000-Cup und formte einen Superbike-WM-Laufsieger aus ihm.

Den bei Yamaha erfolglosen Tom Sykes baute Kawasaki zum Weltmeister auf, und den bei Honda starken aber nie überragenden Jonathan Rea machten sie zum Rekordchampion.

Bassani gilt als Rohdiamant, dem das Provec-Team den richtigen Schliff verpassen muss.

Bereits gesetzt im Team ist der Engländer Alex Lowes.


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