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Jonathan Rea (37) sucht noch das Limit der Yamaha R1

Von Kay Hettich
Bis zu seinem Sturz fuhr Jonathan Rea im zweiten Lauf vorn mit

Bis zu seinem Sturz fuhr Jonathan Rea im zweiten Lauf vorn mit

Das Yamaha-Debüt von Jonathan Rea auf Phillip Island war ein Desaster. Der sechsfache Superbike-Weltmeister macht keinen Hehl daraus, dass er die R1 noch nicht verstanden hat.

Seit 2009 fährt Jonathan Rea Vollzeit die Superbike-WM, aber noch nie begann eine Saison so schlecht wie in diesem Jahr, ausgerechnet an seinem ersten Rennwochenende mit Yamaha. Der Nordire, der zwischen 2015 und 2020 sechs Weltmeisterschaften in Folge gewann, verpasste im ersten Lauf sowie im Superpole-Race die Punkteränge und stürzte im zweiten Rennen schwer. Mit null Punkten taucht der Rekordhalter vieler Superbike-Statistiken nach Phillip Island in der Gesamtwertung nicht einmal auf.

Nach neun Kawasaki-Jahren fällt dem Nordiren die Umstellung auf die R1 schwerer als angenommen. Dazu kommt: Anders als die meisten Top-Piloten wechselte Rea ohne seinen langjährigen Cheftechniker zu Yamaha.

«Es ist natürlich sehr schwierig, einem Team beizutreten und sofort das gleiche Arbeitsumfeld zu haben, wie ich es in den letzten neun Jahren hatte. Ich habe das Gefühl, dass wir unser wahres Potenzial bisher nicht gezeigt haben. Meine Crew beginnt Schritt für Schritt zu verstehen, was ich brauche, und ich beginne zu lernen, wie man bestimmte Prozesse angeht», sagte der 37-Jährige gegenüber racesport.nl. «Ich bin noch dabei, die R1 kennenzulernen. Am ersten Tag hat mir das Motorrad ausgezeichnet gefallen, das Gefühl war wirklich gut. Es ist ein Bike, mit dem man leicht schnell fahren kann. Aber wirklich schnell zu sein, ist eine andere Geschichte und ich bin noch nicht an diesem Punkt angekommen.»

Fortschritte waren allerdings bereits in Australien erkennbar. Als Rea im zweiten Lauf stürzte, kämpfte er in den Top-5. Dies und auch die Besonderheiten von Phillip Island machen dem Familienvater Mut. Es ist auch bekannt, dass sich  die wahren Kräfteverhältnisse erst auf den europäischen Rennstrecken herausstellen.

«Ich brauche noch mehr Vertrauen und wenn wir das geschafft haben, denke ich, dass ich den nächsten Schritt machen kann. Ich lerne immer noch, wo das Limit liegt», betonte Rea. «Phillip Island ist eine völlig andere Strecke als die anderen Pisten und wir wurden ins kalte Wasser geworfen. Auf jeden Fall ist die Yamaha ein Motorrad, das ganz anders gefahren werden muss als meine vorherigen Maschinen. Und sie haben auch die Strecke neu asphaltiert, was sie mit mehr Grip noch anders macht; dazu gab es am Dienstag viel neues Material. Wir arbeiten daran, alles Schritt für Schritt zu verstehen.»

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