Marc Bongers: Mit einem Mofa auf dem TT Circuit Assen
Marc Bongers
Für ein so kleines Land sind die Niederlande gut mit Rennstrecken bestückt; von jeder Ortschaft sind es nur maximal 250 km bis nach Zandvoort oder Assen. Rennsport hat eine lange Tradition. Auch Marc Bongers, der als Motorsport Direktor die Geschicke von BMW in der Superbike-WM maßgeblich mitbestimmt, zog es schon früh an die Piste.
«Ich glaube, das war, als ich etwa zehn Jahre alt war. Im Seitenwagen-Team von Bonovo action fährt der Bennie Streuer, und ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass ich mit meinem Vater seinen Vater in Assen habe Rennen fahren sehen. Ich war schon immer rennsportbegeistert, egal ob zwei, drei oder vier Räder.»
Nicht nur als Zuschauer und Fan, Bongers fuhr in jungen Jahren sogar selbst Rennen.
«Ich bin schon als Heranwachsender immer Mofa und Moped gefahren, und als ich 17 oder 18 war, habe ich in der niederländischen 50-ccm-Meisterschaft 4-Stunden-Rennen bestritten – auch in Assen. Die Rundenzeiten weiß ich nicht mehr auswendig, aber wenn sie gut gewesen wären, hätte ich jetzt vielleicht einen anderen Job», scherzte der BMW-Manager. «Wir haben sehr viel selbst gemacht. Zusammen mit einem Freund habe ich die Mopeds in der Garage selbst getunt und daran gefeilt. Damals hat dann auch das technische Studium schon angefangen, und meine Ingenieursleidenschaft ist erwacht. Man hat versucht, sich Sachen auszudenken, um das Motorrad zu verbessern. Auch damals sind wir auf der Gerade schon mit 160 km/h gefahren. Für 50 ccm ist das nicht schlecht.»
Nachdem Toprak Razgatlioglu bereits in Barcelona für die ersten BMW-Siege in der Superbike-WM 2024 sorgte, hofft Bongers bei seinem Heimspiel in Assen auf weitere Fortschritte.
«Die ersten beiden Rennwochenenden der Saison sind hervorragend gelaufen, und entsprechend kommen wir mit viel Optimismus nach Assen. Wir haben auf Strecken, die uns eigentlich weniger liegen, gezeigt, wie konkurrenzfähig die M1000RR ist», meinte Bongers. «Nicht nur mit Topraks Siegen und Podiumsplätzen, sondern mit guten Resultaten für unsere gesamte WorldSBK-Mannschaft. Auf diesen Lorbeeren ruhen wir uns aber nicht aus, sondern arbeiten alle hart, um diesen Weg in Assen fortzuführen. Die vergangenen Rennen haben einmal mehr bestätigt, wie eng es in der Superbike-WM zugeht, doch unser Ziel ist, auch in Assen zu den Protagonisten im Spitzenfeld zu gehören.»