Ohne Skalpell: Andrea Iannone kam glimpflich davon

Auf verschmutzter, auftrocknender Strecke mit wenig Gummiabrieb, neuem Entwicklungshinterreifen von Pirelli und bei kühlen 13 Grad Celsius sahen wir im FP1 in Most ungewöhnlich viele Highsider: Jonathan Rea, Andrea Iannone, Remy Gardner, Nicolo Bulega und Andrea Locatelli rutschte plötzlich das Hinterrad weg, woraufhin sie aus dem Sitz ihres Motorrads katapultiert wurden und anschließend hart auf den Asphalt krachten.

Bis auf Iannone, der am Ausgang der letzten Kurve furchterregend abflog, kamen alle mit Prellungen davon, im Fall von Gardner und Bulega mit starken. Der in Lugano im Tessin wohnhafte Iannone hatte sich drei Zehen im rechten Fuß gebrochen, der mittlere Bruch war verschoben.

Iannone reiste noch am Freitag zurück nach Italien, für Samstagvormittag 11 Uhr war in einer Mailänder Privatklinik ein Arzttermin angesetzt. Andrea hatte mit einer Operation gerechnet, die Ärzte schafften es jedoch, den verschobenen Bruch ohne Skalpelleinsatz gerade zu rücken.

Eine knappe Woche später rechnet das Team Pata Go Eleven Ducati damit, dass Iannone an den Tests auf dem Misano World Circuit am 27./28. Mai teilnehmen kann.

«Andrea möchte fahren, er hat keine großen Schmerzen», teilte Teammanager Denis Sacchetti SPEEDWEEK.com mit. «Es handelt sich um die vierte Zehe im rechten Fuß, wir werden mit einer Daumenbremse testen. Er ist ein starker Mann.»

Am Misano-Test werden sämtliche SBK-Stammteams bis auf MGM Bonovo Ducati (Scott Redding) teilnehmen, Mitte Juni ist mit dem sechsten Event an der Adria Saisonhalbzeit.